Pranayama Herzraum spüren am Meet
Pranayama am Meer. Centering: Spüren in den Herzraum.

Du möchtest Pranayama regelmäßig praktizieren? Du fragst dich, welches Pranayama sich eignet und wie du deine Praxis gestalten kannst? Dann habe ich hier ein paar grundlegende Tipps für dich.

Gehe in dich, warum möchtest du Pranayama praktizieren?

Spüre in dich hinein: Was brauchst du? Was erwartest du? Bist du generell eher energielos und müde oder möchtest du entspannen und abschalten? Es gibt zahlreiche Pranayama und Breathwork Techniken, die alle unterschiedlich wirken. Grob kann man sie darin einteilen, dass sie entweder energetisierend oder ausgleichend und entspannend wirken. Ebenso haben sie eine kühlende oder eine wärmende Qualität, die ich für mich nutzen kann. Je nachdem, was du brauchst, kannst du passende Pranayama auswählen.

Praktiziere Pranayama zur richtigen Zeit!

Energetisierende Atemtechniken sollten vormittags praktiziert werden. Abends kann es sonst passieren, dass man nicht zur Ruhe kommt und nicht einschlafen kann. Das ist ein Punkt, der in Yoga-Klassen oftmals nicht berücksichtigt wird. Ebenso sollte man bei einigen energetisierenden Atemtechniken vorsichtig bei bestimmten Vorerkrankungen wie beispielsweise Bluthochdruck sein.

Ausgleichende Atemübungen hingegen können fast immer praktiziert werden. Sie sind besonders in der heutigen Zeit mit vielen äußeren Reizen wichtig, um in der Balance zu bleiben. Ich empfehle sie besonders abends, um den Geist zu beruhigen und besser in den Schlaf zu kommen. Ebenso ist mein Tipp, jederzeit zwischendurch als Pause eine entspannte und ausgleichende Atemübung zu machen, um wieder mit frischer Energie versorgt zu werden und sich neu zu fokussieren.

Weniger ist mehr! Nimm dir Zeit für das Spüren!

Im Internet gibt es zahlreiche Pranayama und Breathwork Anleitungen und Videos. Davon sind nicht alle für Anfänger geeignet, auch wenn sie vielleicht interessant, cool oder fancy aussehen. Atemübungen mit zu langem Einatem- (Purakaund Ausatem-Rhythmus (Rechaka) und Atemverhalt (Kumbhaka) sind genauso wie stark energetisierende Atemtechniken für Einsteiger ohne Erfahrung nicht zu empfehlen.

Im Pranayama geht es nicht darum, möglichst lange ein- und ausatmen zu können und an seine Grenzen zu kommen, sondern ohne Stress und Luftnot entspannt zu üben und sich mit seinem Atem zu verbinden, ganz im eigenen Rhythmus.

Eigene negative Erfahrung mit überfordernden Atemübungen

Vor meiner Ausbildung zur Pranayama & Breathwork Lehrerin habe ich in einer Yogastunde, die eigentlich für Anfänger gedacht war, negative Erfahrungen am eigenen Leib gemacht. Ich weiß also sehr genau, wie es ist, wenn einer Anfängerin ein viel zu langer Atemrhythmus ohne weitere Erklärung angesagt wird. Das war schrecklich und hat mich überfordert. Ich habe Schnappatmung bekommen und musste zwischendurch Luft holen. Ich wurde frustriert bis wütend, weil ich das so nicht konnte. Nach der Stunde war ich fertig und aufgewühlt. Die Atemübung, die angesagt wurde, sollte aber eigentlich entspannend sein. Für mich war das im Nachhinein eine unglaublich wichtige Erfahrung, denn ich möchte niemals, dass das meine Schülerinnen und Klientinnen erleben. Ich möchte, dass sie zu sich finden, ins Spüren kommen und mit Bliss aus meinen entspannenden Pranayama Stunden gehen.

Das Nachspüren ist essentiell

Wichtig ist bei jedem Pranayama, dass du erst einmal ins Spüren kommst. Du verbindest dich mit dir und deinem Atem und kommst bei dir an. In der heutigen Zeit atmen viele nicht mehr richtig und sind sich dessen gar nicht bewusst. Es ist deshalb um so wichtiger, erst einmal bei sich selbst einzuchecken und seinen Atem zu beobachten. Zu Beginn reicht es völlig aus, sich auf den Bauchraum und Brustraum zu konzentrieren. Die langsame und tiefe Bauchatmung geht in unserem hektischen Alltag häufig unter oder sogar komplett verloren. Viele atmen nur noch flach im Brustraum. Ich hatte eine Klientin, deren Bauchraum verhärtet war. So haben wir erst einmal einige Zeit daran gearbeitet, uns auf die Bauchatmung zu konzentrieren, um das alte falsche Atemmuster abzulegen und die Spannungen zu lösen. Bereits das hat viel zu ihrer Lebensqualität beigetragen.

Du solltest dir nicht nur zu Beginn, sondern auch nach jedem Pranayama ausreichend Zeit für das Nachspüren nehmen, bevor du mit einer neuen Atemübung weitermachst.

Praktiziere Pranayama regelmäßig. Wenige Minuten pro Tag reichen.

Weniger ist mehr heißt auch, dass es besser ist, jeden Tag kontinuierlich Pranayama zu praktizieren statt wenig und dafür stundenlang mit vielen Atemübungen auf einmal. Bereits fünf Minuten jeden Tag reichen, probiere es aus! Du wirst überrascht sein, wie schnell sich eine Veränderung einstellt und mit wie viel mehr Energie und Fokus du durch den Tag gehst. Wenn dir jeden Tag für den Anfang zu viel ist, dann starte mit wenigen Minuten an 1 – 2 Tagen in der Woche. Es dauert, neue Gewohnheiten zu etablieren, und du solltest es dir so einfach und angenehm wie möglich machen und kleine Schritte gehen. Erhöhe dann auf 3 – 4 Tage in der Woche, der Erfolg wird für sich sprechen.

Suche dir einen Pranayama Lehrer, der zu dir passt.

Ich empfehle dir, einen Pranayama Teacher zu suchen, bei dem du dich wohlfühlst und dem du vertraust. Es gibt die Möglichkeit, Pranayama online und offline zu praktizieren, und beides hat Vor- und Nachteile. Ich persönlich mag beides. Abends finde ich besonders das Online-Format toll, weil ich danach dann nicht noch nach Hause fahren muss, sondern quasi direkt entspannt ins Bett rollen kann. Wenn du offline bevorzugst, schaue doch mal nach Angeboten in deiner Nähe. Überlege dir, welche Präferenzen du hast, und lies dir die Beschreibungen gut durch.

Es gibt Breathwork Teacher und Atemcoaches, deren Fokus auf der Mundatmung liegt, wodurch eine Hyperventilation erzeugt wird. Ich biete diese Atemtechnik nicht an. Sie unterscheidet sich auch von der gesunden natürlichen Nasenatmung, die beim Pranayama überwiegend praktiziert wird. Wenn du unsicher bist, kannst dumich auch gerne nach Empfehlungen fragen. Ich selbst biete immer wieder in Köln vor Ort Pranayama Workshops in Kombination mit Kristallklangschalen und auch Yin Yoga an, ebenso Stunden online 1:1 oder in geschützten kleinen Gruppen. Melde dich gerne hier direkt bei Interesse bei mir.

Mein Tipp: Probiere verschiedene Angebote aus. Es gibt oftmals Schnupper-Angebote und damit die Möglichkeit, an Kursen einmal teilzunehmen, bevor man sich für eine längere Teilnahme entscheidet. Jede gute Lehrerin wird sich für deine Fragen Zeit nehmen und du wirst spüren, wenn es passt.