Pranayama Session mit Nadi Shodana auf Teneriffa

Pranayama – eine Begriffsdefinition

Pranayama kommt aus dem Sanskrit und setzt sich aus den Begriffen Prana (Lebensenergie, -kraft) und Yama (kontrollieren) oder Ayama (erhöhen, erweitern) zusammen. Allgemein wird häufig „Atemarbeit“ oder „Atemübung“ als Übersetzung herangezogen, durch die oben genannten Begriffe wird allerdings schnell klar, dass diese Übersetzung nicht die Komplexität des Begriffes Pranayama widerspiegelt.

Mit Pranayama können wir unseren Atem kontrollieren, gezielt lenken, ausdehnen und damit unsere Lebenskraft und -energie in uns erhöhen. Man kann es also eher als eine „Erweiterung der Lebenskraft“ bezeichnen.

Pranayama in der Praxis

Jede bewusste Lenkung des Atems ist an sich bereits eine Form von Pranayama, dazu gehört neben dem kontrollierten Ein- und Ausatmen auch der Atemverhalt. Diese drei Atemphasen spielen eine zentrale Rolle, denn ein normaler Atemzug oder Atemzyklus besteht nicht nur aus einer Einatmung (Puraka) und einer Ausatmung (Rechaka), sondern auch aus einer kurzen Pause zwischen den Atemzügen, dem Atemverhalt (Kumbhaka). Die verschiedenen Pranayama-Techniken nehmen dabei gezielt Einfluss auf eine oder mehrere Atemphasen.

Warum soll ich meinen Atem mit Pranayama überhaupt kontrollieren?

Positive Wirkung auf physische und psychische Gesundheit

Die Bedeutung und Wirksamkeit unserer Atmung für ein gesundes Leben ist vielen kaum bewusst, da unser Atem automatisch über das vegetative Nervensystem gesteuert wird. Allerdings verlernen viele im Laufe des Lebens richtig zu atmen und haben ungesunde Atemmuster, die sich langfristig negativ auf die Gesundheit und den Energiehaushalt auswirken.

Pranayama beruhigt unseren Geist und unser Nervensystem und wirkt präventiv gegen Depression und Burn-out. Es reduziert Stress, Gefühle von Angst, Wut und Zerstreutheit und hilft wieder Fokus zu finden. Pranayama erhöht unser Prana, regt den feinstofflichen Energiefluss an, löst Verspannungen und hat positive Effekte auf unser Immunsystem. Die Atemtechniken können gezielt bei diversen Erkrankungen eingesetzt werden, wie beispielsweise Schlafstörungen, Migräne, Asthma, COPD, Reizdarmsyndrom und auch Menstruationsbeschwerden. Ayurvedisch betrachtet können wir die Ungleichgewichte aller drei Doshas gezielt behandeln und ebenso auf unser Verdauungsfeuer (Agni) Einfluss nehmen.

Verlängerung der Lebenszeit – Philosophische Betrachtung

In der tantrischen Philosophie wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch mit einer bestimmten Anzahl von Atemzügen geboren wird. Entsprechend ist es wichtig, dass wir unseren Atem verlängern, also langsam und lang fließen lassen. In unserer modernen hektischen Zeit sind stattdessen vermehrt Atemmuster mit einem flachen und kurzen Atem zu beobachten. Lernen wir wieder langsam und tief in den Bauchraum einzuatmen, so verlängern wir aus tantrischer Sicht unser Leben. Auch in der westlichen Kultur sprechen wir davon, dass wir unser Leben mit dem ersten Atemzug beginnen und diese Welt mit unserem letzten Atemzug wieder verlassen, wenn wir unser Leben aushauchen. Ohne Atmung ist kein Leben möglich.

Meine Literaturempfehlungen

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Literatur über Pranayama und Atem

Eine kleine Übersicht von Büchern, die ich zur Lektüre empfehle:

Brule, Dan (2017): *Just Breathe. Mastering Breathwork. Atria/Enliven Books

Iyengar, B.K.S. (2012): *Licht auf Pranayama. Das grundlegende Lehrbuch der Atemschule des Yoga. O.W. Barth Verlag

Nestor, James (2021): *Breath, Atem. Neues Wissen über die vergessene Kunst des Atmens. Piper Verlag GmbH

Saraswati, Satyananda (2002): *Asana, Pranayama, Mudra and Bandha. Yoga Publications Trust

Internetreferenzen zu dem Begriff Pranayama

Weiterführende Informationen findest du auf Wikipedia und Yogawiki, die ebenfalls einen guten Überblick geben.