Glossar

Beim Thema Hochsensibilität kommen immer wieder Fragen zu Begriffen, englischen Termini und Abkürzungen auf. Ich habe hier die wichtigsten Erklärungen zusammengefasst, die häufig verwendet werden.

Ebenso sind Begriffe und Tools aufgeführt, die ich in meiner Arbeit verwende und die im Zusammenhang mit dem Thema Hochsensibilität oft nachgefragt werden wie beispielsweise AD(H)S.

Falls du noch einen Begriff vermisst, dann schreibe mich hier sehr gerne an. Ich nehme ihn mit ins Glossar auf.

Achtsamkeit

Achtsamkeit bezeichnet eine bewußte und wertfreie Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment. Die Konzentration liegt im Hier und Jetzt komplett darauf, auf die eigenen Gedanken und Empfindungen zu achten ohne zu urteilen.

Achtsamkeitspraktiken wie u. a. Meditation und Pranayama können Hochsensiblen durch die gezielte Lenkung der Aufmerksamkeit helfen, das Bewusstsein für die eigenen Empfindungen und Bedürfnisse zu schärfen. Sie unterstützen Emotionen und körperliche Empfindungen besser wahrzunehmen und sich besser zu regulieren und abzugrenzen.

Vermehrt wird auch der englische Begriff mindfulness verwendet.

AD(H)S

Die Abkürzung ADS steht für „Aufmerksamkeitsdefizitstörung“, auch bekannt als „ADS ohne Hyperaktivität“. Sie bezieht sich auf ein Spektrum von Symptomen, die unterschiedlich ausgeprägt sein können. Charakteristisch sind besonders Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit und Konzentration sowie Impulsivität (unüberlegtes Handeln).

ADHS steht für „Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung“ und ist eine neurologische Erkrankung, bei der zu den oben genannten Symptomen von ADS noch die Hyperaktivität (übersteigerter Bewegungsdrang) hinzukommt.

DOES-Modell

Dr. Elaine N. Aron fasst die vier Hauptmerkmale von Hochsensibilität im sogenannten DOESModell zusammen:

  • D: depth of processing = gründliche Verarbeitungstiefe und gründliches Nachdenken
  • O: overstimulation = Überstimulation oder Übererregung
  • E: emotional reactivity and empathy = emotionale Intensität und Empathie
  • S: sensing the subtle = sensorische Empfindlichkeit über die Sinne

Dr. Aron, N. Elaine

Dr. Elaine Nancy Aron ist eine amerikanische Psychologin und Autorin, die für ihre Arbeit zur Erforschung und Definition der Hochsensibilität bekannt ist. Sie gilt als Pionierin in der Forschung über Hochsensibilität und hat das Konzept der „Highly Sensitive Person“ (Hochsensible Person) geprägt. Sie veröffentlichte 1996 ihr Buch The Highly Sensitive Person: How to Thrive When the World Overwhelms*, was heute als ein Standardwerk auf diesem Gebiet gilt. Auf Deutsch erschien das Buch unter dem Titel: Sind Sie hochsensibel? Wie Sie Ihre Empfindsamkeit erkennen, verstehen und nutzen.

*Verlinkung ohne Auftrag und kommerziellen Zweck als wichtige Quelle und Grundlagenwerk.

Ayurveda

Der Ayurveda ist ein ganzheitliches medizinisches System, das seinen Ursprung in Indien hat. Es basiert auf einer jahrtausendealten Tradition der Heilkunde und Gesundheitsphilosophie. Der Name „Ayurveda“ stammt aus dem Sanskrit und bedeutet „Wissenschaft des Lebens“.

Beim Ayurveda liegt der Fokus auf der Prävention von Krankheiten und der Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden. Gesundheit wird als ein Zustand des Gleichgewichts von Körper, Geist und Seele betrachtet, die eine Einheit bilden. Ziel des Ayurveda ist es, dieses Gleichgewicht aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen. Es wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch einzigartig ist, so dass die Behandlungen nach einer ausführlichen Konsultation individuell angepasst werden.

Ayurveda wird weltweit angewandt und hat in Indien einen hohen Stellenwert. Es gibt einige wissenschaftliche Studien, die die Wirksamkeit von Ayurveda-Praktiken bei verschiedenen Krankheiten und Beschwerden belegen.

Balance

Ein Zustand der Ausgeglichenheit, in dem verschiedene Aspekte des Lebens in Harmonie und Gleichgewicht sind. Ein wichtiges Konzept im Ayurveda.

Für Hochsensible kann es aufgrund der intensiven Wahrnehmung und Verarbeitung von Reizen und Emotionen eine Herausforderung sein, eine (innere) Balance zu finden und aufrechtzuerhalten. Hochsensible können dauerhaft von einer ausgeglichenen und achtsamen Lebensweise profitieren, die sowohl ihre Bedürfnisse als auch ihre Grenzen berücksichtigt. Aspekte der Selbstfürsorge, Selbstreflexion und die bewußte Gestaltung des eigenen Alltags können zu einer stabilen (inneren) Balance beitragen.

Bore-out

Bore-out (vom Englischen bored, „gelangweilt“) ist ein Begriff, der sich in Analogie zu dem Begriff Burn-out gebildet hat. Er bezieht sich auf einen Zustand, in dem ein Arbeitnehmer im Arbeitsalltag für einen längeren Zeitraum chronisch erheblich unterfordert ist. Hierdurch ergeben sich Anfälligkeiten für psychische und physische Probleme, die dem Burn-out ähneln können wie beispielsweise Erschöpfung, Antriebslosigkeit und Depression.

Bei Hochsensiblen kann dieses Phänomen aufgrund ihrer erhöhten Wahrnehmungsfähigkeit und ihres Bedürfnisses nach Sinnhaftigkeit und einer Erfüllung in ihrer Arbeit verstärkt auftreten, besonders wenn sie sich ihrer Hochsensibilität nicht bewußt sind und ihre Veranlagungen kennen.

Breathwork

Breathwork kommt aus dem Englischen und heißt wörtlich übersetzt „Atemarbeit“. Ich verstehe unter Breathwork Atemtechniken und -übungen im weiteren Sinne, bei der die Atmung genutzt wird, um körperliche und emotionale Blockaden zu lösen, die Gesundheit zu fördern und das Wohlbefinden zu steigern. Durch bewußte Atmung kann eine anregende oder eine entspannende Wirkung erzeugt werden. Breathwork kann u. a. die Sauerstoffversorgung im Körper verbessern und den Kreislauf anregen. Ebenso trägt es zur Entspannung der Nervensystems bei.

Die meisten Breathwork-Techniken sind vom yogischen Pranayama abgeleitet und weiterentwickelt worden.

Es gibt verschiedene Formen von Breathwork. Heutzutage werden oftmals unter dem Begriff Breathwork Techniken wie das Rebirthing, das Holotrope Atmen oder Transformational Breath verstanden. Ich verwende in meiner Arbeit diese Atemtechniken nicht, die eine Hyperventilation oder Retraumatisierung hervorrufen können. Ich nutze allgemein deshalb eher den Begriff Pranayama, auch wenn ich modernere Elemente einbeziehe.

Burn-out

Burn-out (vom Englischen burn out, ausbrennen) ist ein Zustand körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung, der oftmals mit anhaltendem Stress und Überlastung einhergeht.

Hochsensible können u. a. aufgrund ihrer intensiven Wahrnehmung und Empfindsamkeit anfälliger für Überstimulation, Erschöpfung und Burn-out sein, besonders wenn sie ihre Veranlagung nicht kennen und gegen ihre natürlichen Bedürfnisse leben. Hilfreich sind u. a. Strategien zur dauerhaften Selbstfürsorge, zur generellen Erhöhung der eigenen Resilienz und zum Stressmanagement.

Coaching/Beratung

Coaching ist ein Oberbegriff für verschiedene Methoden, bei denen der Fokus darauf liegt, Menschen dabei zu helfen ihre Ziele zu erreichen und ihr Potential zu entfalten. Der Coach unterstützt hierbei den Coachee (Klientenin) bei der Bewältigung seiner persönlichen Herausforderungen, die ihn beeinträchtigen und steht begleitend und fördernd zur Seite.

Der Coachee wird unterstützt seine eigenen Ressourcen zu entdecken und zu nutzen. Die Entwicklung eigener Lösungen steht im Vordergrund. Methodisch werden hierbei Gespräche und je nach Coaching auch Körperarbeit, Embodiment Übungen (wie Pranayama, Sound Healing, TRE und Yin Yoga) etc. genutzt.

Ein Coaching ist von einer Therapie zu unterscheiden. Es setzt die Arbeit mit prinzipiell psychisch gesunden Menschen voraus, die in einer Konflikt- oder Krisensituation Orientierung suchen. Nach Absprache mit einem Therapeuten kann ein Coaching auch begleitend stattfinden. Ein Coaching ersetzt aber keine Therapie bei psychischen Erkrankungen wie beispielsweise einer Depression.

Bei Hochsensiblen kann es u. a. besonders unterstützend sein, ins Spüren zu kommen, seine eigenen Bedürfnisse (wieder) wahrzunehmen und die eigene Belastbarkeit und Grenzen zu kennen. Das Entwicklen einer angemessenen Selbstfürsorge und eines passendes Stressmanagements sind wichtige Schritte. Hierbei macht es gegebenenfalls Sinn die Unterstützung durch ein Coaching/Beratung oder eine Therapie in Anspruch zu nehmen.

Depression/depressive Verstimmung

Eine Depression ist eine psychische Erkrankung, affektive Störung, die häufig durch Symptome wie Antriebslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Verlust der Lebensfreude, Traurigkeit und Erschöpfung gekennzeichnet ist. Lebensqualität und Leistungsfähigkeit werden dadurch oft erheblich beeinträchtigt und sind verringert.

Eine depressive Verstimmung ist eine milder ausgeprägte Form der Depression, die aus den gleichen kognitiven und psychischen Mustern besteht, allerdings mit Symptomen, die schwächer ausgeprägt sind. Oftmals spiegeln diese Stimmungstiefs einen Gemütszustand in Abhängigkeit von aktuellen Ereignissen wider. Viele treten auch in den Wintermonaten auf.

Dissoziation

Dissoziation ist ein psychologischer Zustand, bei dem eine Person das Gefühl hat, „außerhalb“ von sich selbst zu sein, als ob sie von ihrem Körper oder von ihrer Umgebung abgekoppelt wurde (Abspaltung). Es kann auch dazu führen, dass sich eine Person von ihren Emotionen oder Erinnerungen distanziert, um mit traumatischen Erfahrungen oder Überstimulation durch eine Reizüberflutung umzugehen. Meist sind solche „Abspaltungen“ oder „Verdrängungen“ vorübergehend. Dies geschieht auch unbewußt und kann als Schutzmechanismus bei traumatischen Erlebnissen auftreten (Trauma, siehe unten).

Bei Hochsensiblen kann Dissoziation aufgrund der Überstimulation auftreten, da es eine Schutzreaktion des Körpers darstellt, um sich vor Überwältigung zu schützen.

Embodiment

Embodiment (auf Deutsch „Verkörperung“) ist ein Begriff aus der Körperpsychotherapie verbunden mit der Vorstellung, dass Körper und Geist untrennbar miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen. Der menschliche Körper wird nicht nur passiv vom Gehirn gesteuert, sondern ist auch aktiv an der Entstehung von Gedanken, Emotionen und Wahrnehmungen beteiligt. Embodiment Übungen können gezielt eingesetzt werden, um ein besseres Körperbewusstsein zu entwickeln und das Nervensystem zu regulieren.

Im Coaching für Hochsensible kann das Konzept des Embodiments genutzt werden, um eine bewusstere Verbindung zum Körper und den körperlichen Empfindungen herzustellen. Man lernt in seinem Körper anzukommen, ihn zu spüren und seine Körpersprache besser zu verstehen und sich besser zu regulieren (Selbstregulation).

Empathie

Die Fähigkeit, sich in die Gefühle und Perspektiven anderer Menschen hineinzuversetzen und diese nachzuempfinden. Viele Hochsensible haben oft eine hohe Empathie und ein tiefgehendes Verständnis für die Bedürfnisse anderer, was sie zu einfühlsamen FreundInnen und guten ZuhörerInnen macht. Dies kann aber auch zu einem Gefühl der Überwältigung durch die Emotionen führen.

Empowerment

Empowerment (vom Englischen empowerment, „Ermächtigung, Stärkung, Handlungsfähigkeit“) ist ein Begriff, der Maßnahmen und Strategien bezeichnet, die die Selbstbestimmtheit („Hilfe zur Selbsthilfe“) und Selbstwirksamkeit eines Menschen in seinem Leben fördern, stärken und erhöhen sollen. Es wird wieder Kontrolle über das eigene Leben und eigene Entscheidungen übernommen und eigene Potentiale werden erkannt. Im Gegensatz hierzu steht die Fremdbestimmtheit, also die Abhängigkeit von fremden Einflüssen bzw. vom Willen anderer.

Beispielsweise wird der Mensch durch Stärkung des Selbstbewusstseins und des Selbstvertrauens unterstützt, seine Interessen und Bedürfnisse eigenmächtig zu vertreten und selbstverantwortlich zu handeln. Hochsensible können durch Empowerment und eine entsprechende Unterstützung lernen, ihre Stärken zu erkennen und ihre Bedürfnisse zu kommunizieren.

Selbstermächtigung und Empowerment haben eine ähnliche Bedeutung und werden oft synonym verwendet, so auch von mir. Genau genommen wird der Begriff „Empowerment“ jedoch häufig auch in einem sozialen oder politischen Kontext verwendet, um die Stärkung von benachteiligten Gruppen oder Individuen zu beschreiben. In diesem Sinne geht es bei Empowerment oft um die Stärkung der Gruppe oder Gemeinschaft als Ganzes, während Selbstermächtigung mehr auf die individuelle Ebene fokussiert ist.

Empowerment von Hochsensiblen legt so gesehen eher den Fokus auf die gesellschaftliche Ebene, die gesellschaftliche Akzeptanz und Anerkennung und Nutzung der Stärken von Hochsensiblen in unserer westlichen Leistungsgesellschaft.

Entspannungstechniken

Methoden zur Verringerung von Stress und Anspannung im Körper und Geist. Dazu gehören beispielsweise Yin Yoga, andere Yoga-Stile, Achtsamkeitspraktiken, Meditation, Atemübungen aus dem Pranayama und Breathwork oder progressive Muskelentspannung, bei der durch willentliche und bewusste An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen ein Zustand tiefer Entspannung des ganzen Körpers erreicht wird.

Entspannungstechniken können Hochsensiblen helfen, sich zu beruhigen und ihre Wahrnehmung zu regulieren.

Erdung

Erdung als Zustand bedeutet, dass eine Person mit beiden Beinen im Leben steht und ihn so schnell nichts aus der Bahn wirft. Er ist mental und emotional stabil in seiner inneren Balance und Stabilität. Eine geerdete Person fühlt sich (von der Erde) getragen, sicher und in Verbundenheit.

Als gängige Praxis im Pranayama, Yin-Yoga und in der Meditation bedeutet Erdung, dass sich Personen auf den gegenwärtigen Moment fokussieren, ins Spüren kommen und sich mit der Erde verbinden. Oftmals wird die Vorstellung mit der Verwurzelung der Erde genutzt, bei der man sich im Kontakt mit Erde im Stehen oder Sitzen vorstellt, wie Wurzeln aus dem eigenen Körper in die Erde wachsen und man fest verankert ist. Es erzeugt ein Gefühl des Getragen-Werdens, der Sicherheit und Nährung von der Erde und Natur und kann helfen Stress abzubauen und sich selbst zu regulieren.

Beispiele für weitere Erdungstechniken im Alltag sind Barfußlaufen, Gartenarbeit und Sitzen auf dem Boden statt auf dem Stuhl.

Fight-, Flight- oder Freeze-Modus

Der Fight- oder Flight-Modus, auch bekannt als Kampf-oder-Flucht-Reaktion ist die natürliche Stressreaktion des Körpers auf Gefahrensituationen und Stress. In einer Situation, die von einer Person als gefährlich oder stressig empfunden wird, besteht als natürlicher Überlebensmechanismus die Möglichkeit zu kämpfen oder zu fliehen, während der Körper entsprechende Ressourcen zur Verfügung stellt.

Freeze (vom Englischen freeze, „Erstarren, Einfrieren“) bezeichnet die heutzutage vermehrt anzutreffende Stressreaktion, in der eine Person quasi bewegungslos wird und erstarrt statt zu kämpfen oder zu fliehen.

Grenzen setzen

Grenzen sind sowohl physischer als auch psychischer Natur. Die Fähigkeit, klare und gesunde Grenzen für sich selbst zu setzen, ist notwendig um sich selbst zu schützen. Dies setzt voraus, dass man seine persönlichen Grenzen kennt, die eigenen Bedürfnisse definiert hat und für diese einstehst, indem man sie nach Außen kommunizieren kann.

Vielen Hochsensiblen fällt es schwer, Grenzen zu setzen und klar mitzuteilen, wenn ihnen etwas zu weit geht. Vielen können schwer Nein sagen, da sie u. a. Angst vor Ablehnung haben und niemanden verletzen möchten. Gesunde Grenzen sind allerdings wichtig, um vor Überstimulation und Überforderung zu schützen.

Hochbegabung

Hochbegabung bezieht sich auf eine weit über dem Durchschnitt liegende intellektuelle Fähigkeit und Begabung. Es besteht ein hohes Potential für komplexe Problemlösungen, schnelles Lernen und kreative Ideen.

Bei einigen Hochsensiblen besteht ein Ungleichgewicht zwischen emotionaler und kognitiver Entwicklung, was zu Schwierigkeiten führen kann

Es gibt keine direkte Korrelation zwischen Hochbegabung und Hochsensibilität, aber beide Merkmale treten bei Hochbegabten häufig auf. Hochbegabte können aufgrund ihrer höheren Wahrnehmungsfähigkeit auch sensibler auf äußere Reize reagieren.

Hochsensibilität

Ich beziehe mich auf die Definition geprägt durch die Psychologin Elaine N. Aron. Hochsensibilität wird weder als Krankheit noch als Störung definiert, sondern als ein Persönlichkeitsmerkmal, ein neurologisch bedingtes Temperament, wie beispielsweise Introversion. Hochsensibel sind etwa 15 bis 20 % der Bevölkerung.

Hochsensibilität zeichnet sich durch eine höhere Verarbeitungssensitivität (SPS) der sensorischen Reize wie Hören, Riechen, Sehen, Schmecken und Fühlen aus. Es besteht eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber verschiedenen Arten von Reizen, die dadurch intensiver und detaillierter wahrgenommen werden, dazu gehören auch die Stimmungen und Bedürfnisse anderer Menschen.

Vier grundlegende Merkmale von Hochsensibilität sind: Übererregung/Überreizung, gründliche Informationsverarbeitung, emotionale Intensität und sensorische Empfindlichkeit.

Durch die erhöhte Wahrnehmung können Hochsensible anfälliger für Reizüberflutung sein und haben bei Ablehnung Schwierigkeiten sich zu fokussieren, was oftmals als AD(H)S fehlinterpretiert wird.

Eine ausführliche Erklärung dazu, was Hochsensibilität ist, findest du in diesem Blogartikel. Wenn du unsicher bist, ob du selbst hochsensibel bist, kannst du hier nachlesen, wie man Hochsensibilität misst.

Hochsensitivität

Siehe Hochsensibilität.

Ich nutze die Begriffe Hochsensibilität und Hochsensitivität wie einige Experten synonym und treffe keine Unterscheidung. Andere bevorzugen den Begriff Hochsensitivität, da der Begriff Hochsensibilität tendenziell in der breiten Öffentlichkeit negativ belegt zu sein scheint.

HSP – Highly Sensitive Person

Die englische Abkürzung für „Highly Sensitive Person“, also hochsensible Person. Der Begriff wurde von der amerikanischen Psychologin Elaine Aron geprägt.

„Sensitive“ kann ins Deutsche übersetzt werden mit „sensibel“ oder „sensitiv“.

Mehr unter „Hochsensibilität„.

Hypersensibilität

Siehe Hochsensibilität.

Hypersensitivität

Siehe Hochsensibilität.

Die Begriffe Hochsensibilität und Hypersensitivität werden im psychologischen Kontext oft synonym verwendet.

Innerer Kritiker

Der innere Kritiker ist ein Konzept aus der Psychologie und bezeichnet die kritischen Stimmen im eigenen Kopf, die uns selbst gegenüber kritisch und negativ äußern. Dazu zählen auch eine negative Selbstwahrnehmung, also negative Gedanken, die man sich selbst gegenüber hat, sowie die Abwertung eigener Gedanken und Leistungen, Entscheidungen werden in Frage gestellt und eigene Bedürfnisse und Emotionen kritisch bewertet.

Im Zusammenhang mit Hochsensibilität kann der innere Kritiker besonders stark ausgeprägt sein, da Hochsensible häufig sehr selbstkritisch und selbstreflexiv sind.

Introversion

Introversion bezieht sich auf ein Persönlichkeitsmerkmal, bei der eine Person ihre Energie aus dem Rückzug und der Konzentration auf sich selbst bezieht. Entsprechend besteht generell eine Vorliebe für Ruhe und Zurückgezogenheit und es wird eine ruhigere und reflektierter Atmosphäre alleine oder in einem engeren Personenkreis bevorzugt. Soziale Situationen können herausfordernd sein.

Introversion und Hochsensibilität sind oft miteinander verbunden, aber Hochsensible können sowohl introvertiert als auch extrovertiert sein. Man schätzt, dass ca. 70 % aller Hochsensiblen introvertiert sind.

Intuition

Intuition ist die Fähigkeit, ohne bewusstes Nachdenken und den Gebrauch des Verstandes Entscheidungen zu treffen oder Situationen zu bewerten. Hierbei spielen innere Empfindungen und Eindrücke eine Rolle. Umgangssprachlich wird oft von dem Baugefühl gesprochen. Intuitive Entscheidungen werden „aus dem Bauch heraus“ getroffen, auch wenn rein rational Gründe vorliegen, die eine andere Entscheidung nahelegen.

Viele Hochsensible, die in ihrer Balance sind, haben eine starke Intuition und verlassen sich auf ihr Baugefühl.

Neurologisch betrachtet gehen einige Wissenschaftler davon aus, dass der Informationsaustausch zwischen dem sogenannten Bauchhirn (Bauchgehirn) und dem Gehirn ebenfalls eine Rolle bei Entscheidungen spielt, die wir intuitiv (aus dem Bauch heraus) treffen.

Mindfuck

Mindfucks sind Gefühle und Gedanken, festgefahrene Denkmuster und Glaubenssätze, mit denen wir uns täglich selbst sabotieren. Dazu gehören beispielsweise auch Ängste und Zweifel, die uns so sehr einnehmen, dass wir an uns zweifeln, uns wenig zutrauen, häufig herunterziehen und damit klein klein machen.

Wird man sich seiner Mindfucks, seiner limitierenden Denk- und Wahrnehmungsprozesse bewusst, ist das ein erster Schritt, um zu neuen Erkenntnissen und Einsichten zu gelangen.

Mindset

Unter Mindset versteht man die innere Einstellung und Haltung, die eine Person gegenüber sich selbst und ihrer Umwelt einnimmt. Es umfasst die Denkweise, Weltanschauung, Überzeugungen und Werte einer Person und hat großen Einfluss darauf, wie die Person die Welt und sich selbst wahrnimmt und interagiert.

Es spielen bewußte und bewußte Gedanken und Denkmuster eine Rolle, die enorm wichtig dafür sind wie eine Person beispielsweise ihre Erfahrungen verarbeitet und mit Herausforderungen umgeht.

Ein positives Mindset kann Hochsensible darin unterstützen, ihre Hochsensibilität in ihrer Einzigartigkeit und als Stärke wahrzunehmen.

Parasympathikus

Der Parasympathikus ist ein Teil des vegetativen Nervensystems, das unwillkürliche Körperfunktionen wie Herzschlag und Verdauung steuert. Der Parasympathikus wird auch als Erholungsnerv oder Ruhenerv bezeichnet, da er für die Regulierung der meisten inneren Organe, Entspannung, Erholung und Regeneration zuständig ist.

Perfektionismus

Eine Persönlichkeitseigenschaft, die durch sehr hohe Maßstäbe und einen hohen Selbstwert gekennzeichnet ist, der von Leistung abhängig ist. Dadurch besteht oftmals der Drang, Dinge perfekt zu machen, eine perfekte Leistung zu erbringen oder perfekte Ergebnisse zu erzielen.

Perfektionismus kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Auf der einen Seite ermöglicht Perfektionsmus gute Leistungen, kann aber auf der anderen Seite auch zu ungesunden Verhaltensweisen wie übermäßiger Selbstkritik, andauernder Unzufriedenheit und Angst führen. Zusammen mit hohem Stress besteht so eine erhöhte Anfälligkeit für einen Burn-out.

Für Hochsensible kann der Perfektionismus herausfordernd sein, da sie oftmals ihre Umgebung und sich selbst gründlich beobachten und im Vergleich bewerten. Dies kann dazu führen, dass sehr hohe Standards an sich selbst gebracht werden und eine hohe Selbstkritik entsteht, wenn die hoch angesetzten, häufig unrealistischen, eigenen Standards nicht erfüllt werden.

Pranayama

Pranayama kommt aus dem Sanskrit und setzt sich aus den Begriffen Prana (Lebensenergie, -kraft) und Yama (kontrollieren) oder Ayama (erhöhen, erweitern) zusammen. Wörtlich bedeutet es zusammengefasst „die Erweiterung der Lebenskraft.“ Siehe dazu auch Breathwork.

Die Praxis der Atemkontrolle und den speziellen Atemtechniken werden in der yogischen Tradition verwendet, um den Geist und den Körper zu beruhigen, zu entspannen und zu stärken. Drei Atemphasen spielen hierbei eine zentrale Rolle.

Hochsensible können besonders von Pranayama profitieren, da es regelmäßig praktiziert, den Geist und das Nervensystem beruhigt, zur Selbstregulation angewendet werden kann und präventiv gegen Depression und Burn-out wirken kann.

„Eine ausführliche Erklärung findest du in meinem Blogartikel: „Was ist Pranayama?

Reizüberflutung

Reizüberflutung ist ein Zustand, in dem zu viele sensorische oder emotionale Reize auf einmal aufgenommen werden und nicht mehr im Gehirn verarbeitet werden können, was zu einer Überforderung und Überreizung des Organismus bzw. des Nervensystems führt. Die Reize werden über die fünf Sinne Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Tasten einzeln oder in verschiedenen Kombinationen für einen kürzeren oder längeren Zeitraum aufgenommen.

Viele Hochsensible sind anfälliger für eine Reizüberflutung, da sie Reize intensiver und tiefer verarbeiten und einen schwächeren Reizfilter haben. Durch diverse Strategien wie eine dauerhafte Selbstfürsorge, die Erhöhung der eigenen Resilienz und einem passenden Stressmanagement kann Reizüberflutung reduziert oder sogar vermieden werden.

Resilienz

Resilienz beschreibt die psychische Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit einer Person. Eine Fähigkeit wie Personen auf Probleme und Veränderungen mit Anpassung ihres Verhaltens oder ihres Mindsets reagieren, sich beispielsweise von schwierigen, stressigen und traumatischen Situationen erholen und gestärkt daraus hervorgehen.

Resilienz kann u. a. durch die Entwicklung einer Selbstfürsorge, Entspannungstechniken und einem passenden Stressmanagement dauerhaft gestärkt werden.

Ressourcen

Ressourcen kann man auch als „Stärken“ umschreiben. Im psychologischen Kontext bezeichnet man alles als Ressourcen, was einer Person zur Verfügung steht, um mit Herausforderungen unterschiedlichster Art umgehen zu können und in ihrer Kraft zu bleiben.

Als Ressource begünstigt beispielsweise ein positives Selbstwertgefühl bei Hochsensiblen ihre Resilienz.

Selbstermächtigung

Selbstermächtigung bezieht sich auf die Fähigkeit eines Individuums die Kontrolle über sein Leben und seine Entscheidungen zu übernehmen. Es geht darum, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen und sich von äußeren Einflüssen und Umständen nicht kontrollieren zu lassen.

Selbstermächtigung kann auf verschiedenen Ebenen erfolgen, auf emotionaler, mentaler, spiritueller oder physischer Ebene.

Durch verschiedene Praktiken und Techniken kann Selbstermächtigung gefördert werden, wie z. B. Achtsamkeit, das Setzen von klaren Zielen und die Achtung und Wahrung der eigenen Grenzen.

Siehe auch Empowerment.

Selbstfürsorge

Selbstfürsorge ist die Fähigkeit, gut für sich selbst zu sorgen und achtsam auf die eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu achten.

Selbstfürsorge ist besonders wichtig für Hochsensible, um sich zu regulieren und vor Überforderung oder Überstimulation zu schützen.

Methoden zur Selbstfürsorge, um sich zu regenerieren und zu erholen, sind z. B. Entspannungstechniken sowie essentiell ausreichend Schlaf und Bewegung.

Selbstregulation

Selbstregulation bezieht sich auf die Fähigkeit einer Person, ihre Emotionen, Gedanken und Verhaltensweisen zu regulieren, um sich an neue Situationen und Herausforderungen anzupassen. Menschen mit einer hohen Sensibilität können oft Schwierigkeiten haben, ihre Emotionen zu regulieren, was zu Überstimulation und Stress führen kann.

Selbstwahrnehmung

Selbstwahrnehmung bezieht sich auf die Fähigkeit einer Person, ihre eigenen Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen zu erkennen und zu verstehen. Eine hohe Selbstwahrnehmung kann dazu beitragen, Überstimulation und Stress zu reduzieren

Selbstwertgefühl

Selbstwertgefühl bezieht sich auf die subjektive Einschätzung und Bewertung der eigenen Person. Das Selbstwertgefühl beeinflusst maßgeblich die Art und Weise, wie wir uns selbst sehen und wie wir uns fühlen.

Ein gesundes Selbstwertgefühl bei Hochsensiblen beinhaltet die Akzeptanz und Wertschätzung der eigenen hochsensiblen Natur. Dazu zählt die Annahme der eigenen Person und Persönlichkeit mit all ihren Stärken und Schwächen.

Selbstwirksamkeit

Selbstwirksamkeit ist ein psychologisches Konzept, das sich auf den Glauben einer Person bezieht, ihre eigenen Entscheidungen und Handlungen effektiv beeinflussen und kontrollieren zu können, um etwas zu erreichen.

Der Glaube an die Selbstwirksamkeit ist essentiell für das Verhalten, die Motivation und das Wohlbefinden einer Person. Menschen mit hoher Selbstwirksamkeit neigen dazu, Herausforderungen zu akzeptieren und haben das Vertrauen, dass sie Hindernisse und Schwierigkeiten bewältigen können. Sie setzten sich aktiv für ihre Ziele ein statt sich hilflos zu fühlen und schneller aufzugeben, wie es bei Menschen mit geringer Selbstwirksamkeit eher zutrifft.

Selbstwirksamkeit ist nicht zu verwechseln mit den tatsächlichen Fähigkeiten oder Kompetenzen einer Person. Eine Person mit hoher Kompetenz und herausragenden Fähigkeiten kann eine geringe Selbstwirksamkeit haben. Umgekehrt kann eine Person eine hohe Selbstwirksamkeit haben, auch wenn sie nur über begrenzte Fähigkeiten verfügt.

Sensory Processing Sensitivity

Sensory Processing Sensitivity ist der wissenschaftliche Begriff für Hochsensibilität. SPS ist die Abkürzung. Es beschreibt eine erhöhte Empfindlichkeit/Reaktivität des Nervensystems gegenüber äußeren Reizen und eine tiefere Verarbeitung von Informationen im Gehirn. Im Deutschen verwendet man den Begriff der höheren sensorischen Verarbeitungssensitivität.

Sensory Sensitivity Theory

Sensory Sensitivity Theory ist eine Theorie, die besagt, dass Hochsensibilität auf einer biologischen Ebene auf eine höhere Empfindlichkeit des Nervensystems gegenüber äußeren Reizen zurückzuführen ist.

Sound Healing

Sound Healing bedeutet auf Deutsch Klangschalentherapie oder Klangheilung. Durch Klangschalen und Gongs erzeugte Klänge und Vibrationen werden genutzt, um den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die Schwingungen und Schallwellen dringen im Körper nicht nur in unser Gehör, sondern auch in Muskeln, Organe, Knochen und in unser Nervensystem. Dadurch lösen sich Verspannungen und energetische Blockaden und Körper, Geist und Seele werden ganzheitlich harmonisiert. Sound Healing hilft das innere Gleichgewicht wiederherzustellen und im hektischen Alltag Momente der Ruhe zu erleben.

Ebenso stimulieren Klang und Musik das Gehirn und können eine Synchronisation der Gehirnwellenmuster hervorrufen. Es wird angenommen, dass dies zu einer tiefen Entspannung und verbesserten Konzentration führen kann.

SPS

Abkürzung für Sensory Processing Sensitivity.

Stressmanagement

Stressmanagement umfasst Methoden und Bewältigungsstrategien, die angewendet werden, um Stress zu verringern oder ganz abzubauen und besser mit Belastungen umzugehen. Beispiele für Methoden sind ein besserer Umgang mit Zeit und Prioritäten, Achtsamkeitspraktiken, guter Schlaf und eine gesunde Ernährung.

Methoden zum Stressmanagement sind hilfreich, wenn Menschen durch durch eine zu hohe Belastung innerlich und äußerlich nicht mehr in ihrer Gesundheit, Energie und Kraft sind.

Besonders Hochsensible können von einem guten Stressmanagement profitieren, um sich besser abzugrenzen und einer Reizüberflutung vorzubeugen.

Stressor

Ein Stressor oder auch Stressfaktor ist ein innerer oder äußerer Reiz, der eine körperliche oder emotionale Stressreaktion auslöst. Die Bewertung eines Stressors ist subjektiv. Jeder Mensch interpretiert die auf ihn einwirkenden Reize anders anhand seiner Veranlagungen und Erfahrungen, die er gemacht hat. Stress kann sowohl positiv als auch negativ sein.

Sympathikus

Der Sympathikus oder das sympathische Nervensystem ist ein Teil des autonomen Nervensystems, das für die Mobilisierung des Körpers und die Aktivierung des „Fight or Flight„-Modus verantwortlich ist.

Siehe zum Vergleich auch Parasympathikus.

TCM (Traditionelle chinesische Medizin)

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist ein ganzheitliches medizinisches System, das auf einer jahrtausendealten Tradition der Heilkunde in China basiert. Es umfasst verschiedene Praktiken und Therapien, die darauf abzielen, das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen und zu erhalten. Das Gleichgewicht wird dadurch erreicht, dass im Körper die Energie anhand der Energiebahnen, der sogenannten Meridiane, frei fließen kann.

Meridiane sind energetisch feinstoffliche Kanäle im Körper, die bestimmten Organen und Organsystemen zugeordnet sind. Sind die Meridiane blockiert können u. a. Verspannungen, Schmerzen, Krankheit und bestimmte Emotionen entstehen. Durch verschiedenste Praktiken wie beispielsweise die Akupunktur können Dysbalancen und Blockaden ausgeglichen werden.

Yin Yoga beruht ebenfalls auf der TMC und spricht gezielt Meridiane im faszialen Gewebe, den Bindegewebsstrukturen an.

Therapie

Eine Therapie ist eine Behandlung, die darauf abzielt, psychische Störungen, Probleme und Traumata zu behandeln und zu verbessern.

Es gibt verschiedene Therapieformen und Behandlungsmöglichkeiten, um die Beschwerden und Ursache der Störung zu behandeln und zu beheben.

Im Unterschied zu einem Coaching, in dem prinzipell psychisch gesunde und stabile Menschen in einer akuten Konflikt- und Krisensituation Orientierung und Unterstützung suchen wird eine Therapie von psychisch erkrankten Menschen in Anspruch genommen, die anhand einer Diakone eine klassifizierte psychische Störung wie beispielsweise eine Depression oder einen Burn-out haben.

Trauma

Ein Trauma (Mehrzahl Traumata) ist ein schädliches Ereignis oder eine Erfahrung, die eine schwere psychische, emotionale oder körperliche Verletzung hervorgerufen hat. Traumatische Ereignisse werden individuell erlebt und auch die Reaktionen darauf sind von Person zu Person unterschiedlich. Langfristig können Traumata Auswirkung auf unsere psychische und physische Gesundheit haben.

Hochsensible können aufgrund ihrer erhöhten Empfindlichkeit anfälliger für Traumatisierungen sein. Einige Expertinnen gehen auch davon aus, dass Hochsensibilität durch vorgeburtliche oder frühkindliche Traumata verstärkt wird.

Traumatische Ereignisse können beispielsweise einzelne Vorfälle wie Unfälle, Missbrauch und Naturkatastrophen sein. Sie können auch wiederholte traumatische Erfahrungen umfassen wie eine langanhaltende Vernachlässigung, das Gefühl nicht geliebt und gewünscht zu sein im Kindesalter und emotionale Gewalt.

TRE (Tension and Trauma Releasing Exercise)

TRE ist eine Form des neurogenen Zittern, eines körperlichen Zitterns, das als natürlicher Prozess zur Entladung von Stress und Traumata angesehen wird. Es wird mit körperlichen Übungen eine bewusste Aktivierung des körpereigenen Schüttelreflexes ausgelöst und kann helfen, Blockaden und Spannungen im Körper zu lösen.

Trigger

Ein Trigger ist ein Auslöser, der eine emotionale oder körperliche Reaktion auslöst, die mit vergangenen traumatischen Erfahrungen oder Ereignissen zusammenhängen kann. Dies kann beispielsweise ein Geräusch, ein Geruch oder eine bestimmte Situation sein, die eine Person an ein vergangenes traumatisches Ereignis erinnert.

Vagusnerv

Der Vagusnerv wird auch oft als zehnter Hirnnerv bezeichnet. Er ist der größte Nerv des Parasympathikus und wichtig für die Regulation von Körperfunktionen wie Atmung, Herzschlag und Verdauung. Ebenso spielt er bei der Verarbeitung und Regulierung von Emotionen und Stressreaktionen eine Rolle.

Er ist dafür verantwortlich, den Körper nach einer Stressreaktion mit Aktivität des Sympathikus in den wichtigen Ruhe- und Erholungsmodus zu versetzen. Eine wichtige Phase am Ende eines Stresszyklus. Dadurch kann Stress und Angst reduziert und ein Gefühl von Entspannung eintreten.

Entspannungstechniken wie Pranayama können indirekt dazu beitragen, den Vagus-Nerv zu stimulieren, sich besser selbst zu regulieren und sein gesundheitliches Befinden zu verbessern.

Für hochsensible Personen kann eine Stimulation des Vagusnervs besonders wichtig sein, da sie oft anfälliger für Stress und Überstimulation sind. Eine erhöhte Aktivierung des Sympathikus und eine geringere Aktivierung des Parasympathikus können bei Hochsensiblen zu einem Gefühl der Überforderung und Reizüberflutung führen.

Vata

Der Begriff Vata kommt aus dem Ayurveda und bedeutet „Wind, das, was bewegt.“ Vata ist eine der drei Bioenergien im Ayurveda und beschreibt die Elemente Raum, Luft und Äther in sich vereint. Vata ist die Energie, die alle Bewegungen des Körpers steuert wie die Atmung, Herzschlag, Ausscheidung und die Übertragung von Sinnenreizen auf die Nervenbahnen.

Ein Mensch, der viel Vata in sich trägt, ist kreativ, viel in Bewegung, flexibel und hat eine schnelle Auffassungsgabe. Er ist anfälliger für Stress und Stimmungsschwankungen und hat Schwierigkeiten sich zu fokussieren, da der Geist oft abschweift und umherwandert.

Einige Merkmale von Vatas sind schnelles Sprechen und Gestikulieren. Generell legen sie ein hohes Tempo vor, haben viele Geistesblitze und Ideen. Sie fangen mit ihrer Begeisterungsfähigkeit gerne Neues an, haben aber Schwierigkeiten Aufgaben zu Ende zu bringen.

Im Ayurveda wird angenommen, dass Menschen mit viel Vata anfälliger für Störungen des Nervensystems ist. Viele Hochsensible sind Vata zuzuordnen.

Yin Yoga

Yin Yoga ist eine sanfte Form des Yoga, bei der Positionen ohne Muskelkraft lange gehalten werden. Die Konzentration liegt auf der Entspannung und dem Dehnen der Muskulatur und des Faszien-Gewebes, dem tief liegenden Bindegewebe.

Yin Yoga wird achtsam und meditativ praktiziert und fördert die Beruhigung von Körper und Geist. Die einzelnen Positionen stimulieren bestimmte Energiebahnen laut TCM, so dass die Energie im Körper wieder in den Fluss gebracht wird und Blockaden gelöst werden.

Für hochsensible Personen kann Yin Yoga besonders geeignet sein, da es einen Fokus auf Entspannung, Achtsamkeit und Selbstwahrnehmung legt. Das kann dazu beitragen, dass hochsensible Personen ihre Emotionen und Intuition besser wahrnehmen und regulieren bzw. nutzen können.