Wie kann ich mich bei Endometriose bestmöglich unterstützen und meine Gesundheit selbst in die Hand nehmen?

In dem persönlichen Interview spricht die Expertin Deborah Staub darüber, wie du dich bei Endometriose ganzheitlich unterstützen kannst. Sie erklärt, wie du deine Gesundheit wieder selbst in die Hand nehmen kannst. Deborah gibt wertvolle Einblicke in ihre eigenen Erfahrungen mit Endometriose und teilt ihre persönlichen Empfehlungen und Tipps. Erfahre, was ihr geholfen hat, um wieder mehr in ihre Kraft und Gesundheit zu kommen.

Das Interview ist auf Instagram live gehalten worden und in diesem Artikel zum besseren Verständnis dem Schreibfluss angepasst transkribiert.

Unter dem Interview sind alle Empfehlungen und Tipps noch einmal übersichtlich aufgelistet und verlinkt. Angaben mit * sind Affiliate-Links. Hier kommst du direkt zu der Übersicht.

Teile auch gerne unten im Kommentar deine Empfehlungen rund um das Leben mit Endometriose. Wir profitieren alle davon und ich freue mich von dir zu lesen.

Inhalte dieses Blogartikels:

Über Deborah Staub

Deborah ist ayurvedische Wochenbett Doula in Bern und ganzheitliche Frauengesundheitscoachin. Sie unterstützt Frauen bei Kinderwunsch und bei Schwangerschaften in Bern und online. Sie begleitet Frauen bei allen Themen rund um Frauengesundheit. Ihre Vision ist es, dass jede Frau ihr Leben mit so viel Kraft und Gesundheit wie möglich leben kann.

Interview-Einleitung: Hintergründe und was verbindet uns?

Sabrina:

Ich bedanke mich erstmal ganz herzlich, dass du heute zum Live dabei bist. Meine Geschichte, ganz kurz angeschnitten, auf die wir später noch ein bisschen mehr eingehen, ist die, dass ich im März die, nennen wir es mal Zufallsdiagnose Endometriose bekommen habe. Danach musste ich zeitnah direkt in eine OP und das war alles ziemlich aufregend für mich. Ich weiß nicht, wer von euch schon eine OP hatte, aber es war meine erste. Man ist dann erstmal sehr überwältigt mit Zysten im Körper und der Erfahrung, dass im Körper etwas nicht stimmt. Im Endeffekt habe ich dann einen Eierstock herausgenommen bekommen. Ich habe Endometriose und noch eine Gebärmuttererkrankung. Da gehen wir gleich drauf ein, weil ich mir das Wort dazu nicht merken kann.

Deswegen freue ich mich sehr, dass Deborah uns heute etwas erzählt. Sie ist selbst auch betroffen und Expertin auf dem Gebiet. Wir möchten beide, das haben wir vorab besprochen, Infoquellen geben, um euch zu zeigen, was es für Möglichkeiten der Selbstermächtigung gibt.

Wir teilen erstmal die Geschichten von uns, damit ihr seht, was dahinter steckt und natürlich entsprechend Tipps und Tricks. Was hat geholfen und was können wir euch mitgeben, dass ihr da selbst für euch weiter schaut.

Und bevor Deborah sich selbst vorstellt, möchte ich noch kurz erwähnen, was uns beide verbindet. Wir haben beide eine Ayurveda-Ausbildung, wenn auch an unterschiedlichen Instituten, gemacht. Uns verbindet beide auch die Pranayama-Ausbildung, also das Thema Atmung. Wir werden euch heute auch eine Atemübung kurz vorstellen. 

Und nun lasse ich dich erst einmal selbst vorstellen. Erzähl gerne, was machst du gerade und was ist deine Expertise, bevor wir auf deine Geschichte eingehen.

Deborah Staub, sitzend auf einem Stuhl

Selbstvorstellung von Deborah

Deborah:

Gerne, vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich sehr, heute über das Thema mit dir sprechen zu dürfen.

Ich bin Deborah, ich bin 30 Jahre alt und ich kam durch meine Endometriose-Erkrankung eigentlich zum Ayurveda. Und da hat es mich richtig gepackt und ich habe diverse Ausbildungen gemacht. Ich bin Ayurveda Ernährungscoach und wie du auch gesagt hast, das Thema Atmung interessiert mich natürlich auch sehr.

Auch in dem Bereich habe ich diverse Ausbildungen gemacht und es hat sich dann durch all die Ausbildungen herauskristallisiert, dass mich das Thema Frauengesundheit sehr interessiert. Natürlich auch durch meinen eigenen Weg. Ich bin dadurch dann dazu gekommen, dass ich besonders auch das Thema Kinderwunsch, Schwangerschaft und vor allem auch das Wochenbett begleiten möchte. 

Herzensthema: Aufklärung zum Thema Endometriose

Deborah:

Ja, und von dem her habe ich mich jetzt darauf spezialisiert, aber das Thema Endometriose liegt mir natürlich sehr am Herzen, weil ich da einfach selber betroffen bin und weil ich es super wichtig finde, dass man darüber aufklärt. Ich bin eigentlich selbst über Instagram damals überhaupt dazu gekommen, dass ich dachte, okay, ich glaube, ich habe Endometriose.

Menstruationsbeschwerden und Regelschmerzen sind nicht normal!

Deborah:

Zyklusschmerzen sind nicht normal. Ich finde, dass man das einfach aufzeigen muss. Man hört so oft: „Ja, ist normal, ich nehme da zwei Schmerztabletten mindestens.“ Es ist einfach so, das gehört dazu und ich finde es so wichtig, dass wir darüber aufklären, dass Zyklusschmerzen eben nicht normal sind.

Sabrina:

Ja, also dazu auch nochmal von mir: Es ist mir auch ein wichtiges Anliegen und ebenso der Appell zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Bei mir war Endometriose ein Zufallsbefund. Ich hatte jetzt nie wahnsinnige Probleme mit meiner Periode, aber schon immer sehr stark, das war für mich normal. Ich wusste, andere haben das nicht, aber Menschen sind ja auch unterschiedlich und natürlich ging es mir nicht immer gut während der Menstruation.

Aber die Kommentare und Nachrichten von den Frauen, die mich angeschrieben haben, nachdem ich meine Geschichte auf Instagram geteilt hatte, die haben mich wirklich berührt und auch ein bisschen geschockt. Frauen, die sich übergeben vor Schmerzen und das Außen spiegelt immer, das ist normal, das gehört dazu als Frau. Und wir beide sagen NEIN, das ist nicht normal und wir verstehen auch den Leidensdruck dahinter, auch zum Teil nicht ernst genommen zu werden oder zu denken, es ist normal.

Deshalb auch an all diejenigen, die jetzt zuhören und bislang noch gar nicht damit in Berührung waren, unbedingt abklären und untersuchen lassen. Wir geben nachher auch noch ein paar Links unten, beziehungsweise schreiben euch noch Tipps auf, zu Vereinigungen, Büchern etc.

Uns ist es ein Herzensanliegen, darüber zu erzählen, was uns geholfen hat, beziehungsweise was Deborah geholfen hat. Ich bin ja selber noch auf dem Weg. Ich würde sagen, steigen wir direkt mit deiner Geschichte ein. Debroha, magst du uns deinen Weg erzählen? Endometriose, wie war das bei dir? 

Deborahs persönliche Geschichte mit Endometriose

Deborah:

Bei mir lief es ein bisschen anders als bei dir. Für mich gehören Schmerzen auch dazu. Und soweit ich mich zurückerinnern kann, also es ist natürlich immer schwierig, denn in der Jugend hat man ja oft noch nicht so das Körpergefühl, wie man es vielleicht dann später irgendwann entwickelt. Aber für mich ist der Zyklus eigentlich schon immer mit Schmerzen verbunden.

Periodenschmerzen, Endometriose lange unentdeckt

Deborah:

Ziemlich schnell nach der ersten Periode hatte ich wirklich immer Schmerzen. Ich erinnere mich auch daran, dass ich, ich glaube, ich war etwa 14, zum Arzt musste. Und da hieß es, ja, Blinddarmentzündung, der Blinddarm muss raus. Da wurde dann schon ein Zugang gelegt, damit ich eigentlich direkt in den OP könnte. Dann wurde aber gesagt, ja, also wir sehen da nichts, der Blinddarm ist nicht entzündet. Das ist für mich das erste Erlebnis, das sehr prägend war. In dem Moment, denke ich jetzt rückblickend, hatte ich wahrscheinlich schon diese Endometriose Probleme.

Und dann war ich bei der Frauenärztin, ab da kam immer wieder, ja, das ist normal. Später dann, ich glaube, ich war 18, habe ich zuerst bei meinem Hausarzt mein Problem angesprochen. Ich hatte starke Probleme beim Zyklus. Ich wurde fast ohnmächtig und lag regelmäßig am ersten Zyklustag auf dem Boden, konnte mich nicht bewegen. Mir war einerseits super heiß und gleichzeitig extrem kalt, mir war übel. 

Er hat mich dann weiterverwiesen an die Frauenärztin und die meinte, ja, das ist normal, sie bekommen die Pille. Ich habe dann halt die Pille genommen. Über einige Jahre und mir ging es da so halb besser, würde ich jetzt mal sagen. Dann habe ich sie abgesetzt, hatte ein Jahr lang ohne die Pille Ruhe. Und dann fing das Ganze eigentlich wieder von vorne an.

Arbeitsunfähig vor Schmerzen

Deborah:

Ich hatte immer Schmerzen und wenn ich bei der Arbeit war, musste ich nach Hause gehen. Ich war meistens jeden Monat irgendwie zwei, drei Tage gar nicht arbeitsfähig. Und ich habe dann die Stadt, also meinen Wohnort, gewechselt. Ich war dann verzweifelt, weil meine Frauenärztin am alten Ort dann irgendwie unbefristet im Urlaub war.

Und da hieß es, ja so in einem halben Jahr können Sie mal kommen. Und ich so, das geht nicht, ich habe so starke Schmerzen, ich brauche einen Termin. Dann habe ich vor Ort gegoogelt und recherchiert, was es da gibt. Ich bin dann dadurch per Zufall bei einem extrem kompetenten Arzt gelandet, der mittlerweile auch ein Endometriosezentrum hier in der Schweiz hat, wo ich Patientin sein darf. 

Endometriose Operation im Jahr 2020

Ich wurde dann 2020 operiert und habe davor drei Jahre lang, glaube ich, die Pille durchgängig eingenommen. Nach der OP habe ich sie auch noch genommen und jetzt, eigentlich genau seit einem Jahr, nehme ich auch keine Hormone mehr, also keine Pille. Ich habe da ganz viel ausprobiert, was ich selber machen kann, um da bestmöglich durchzukommen.

Und du hast es vorhin angesprochen, du bist auch davon betroffen, ich habe nicht nur Endometriose, sondern auch Adenomyose.

Sabrina:

Genau, das Wort, was ich mir nicht merken konnte. 

Deborah:

Genau, Adenomyose. Auf dem Weg, ich habe es schon angesprochen, hat mir Instagram sehr geholfen. Und vor allem das Buch „In der Regel bin ich stark“ von Anna Wilken. Dieses Buch hat mich dann eigentlich darauf gebracht und eben auch Instagram und dann das Internet, dass ich wahrscheinlich Endometriose habe. Ich bin jetzt nachträglich schon sehr dankbar, dass ich da wirklich auch Glück hatte mit meinem Arzt.

Da gibt es ja ganz verschiedene Geschichten. Ich fühle mich da jetzt gut betreut und aufgehoben. Ebenso bin ich aber auch sehr froh, dass ich das selber auch noch in die Hand genommen und ein bisschen ausprobiert habe, was ich alles so für mich machen kann.  

Deswegen sage ich an der Stelle nochmal, weil uns das beiden vorher auch im Vorgespräch nochmal wichtig war, es gibt verschiedenste Geschichten und verschiedene Ausprägungen von Endometriose und nicht jedem hilft alles. 

Was wir wirklich möchten, ist ein paar Wege aufzuzeigen, was geholfen hat. Da sollte man sich noch einmal tiefer reinlesen und sich Unterstützung suchen. Das vielleicht nochmal vorab, bevor wir auf die Sachen eingehen. Das war dir ja auch nochmal ein großes Anliegen. 

Mir ist bewusst, dass es sich auch bei mir ändern könnte. Und generell gilt, dass es verschiedene Ausprägungen gibt und was mir geholfen hat, ist leider kein Wundermittel, das allen helfen wird. 

Was ist Endometriose, kurz erklärt?

Sabrina:

Vielleicht gehen wir auch noch mal kurz darauf ein, was ist Endometriose, kurz erklärt? (Was ist Endometriose? Artikel von der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V.)

Deborah:

Genau, es ist gebärmutterähnliches Gewebe, das sich außerhalb der Gebärmutter ansammelt. Ich hoffe, das ist so korrekt wiedergegeben. Und es ist ja auch so, dass viele Endometriose am Bauchfell haben, also eigentlich oben am Bauch.

Aber es gibt auch einige Frauen, die haben das zum Beispiel am Zwerchfell oder überall verteilt. Es kann eigentlich überall ein bisschen auftreten und von daher nennt man Endometriose auch das Chamäleon der gynäkologischen Krankheiten, weil es einfach sehr diffuse Schmerzen macht. Dadurch denkt man nicht immer direkt, ah ja, das sind jetzt quasi Zyklusschmerzen, der Zyklus Tag 1 mit Schmerzen, das ist definitiv die Endometriose. Es gibt diffuse Symptome, die auftreten können.

Sabrina:

Genau, das ist auch nochmal wichtig und da verweisen wir nachher auf Quellen, wo man das auch nochmal gut nachlesen kann. Also welche Symptome gibt es? Bei mir zum Beispiel war es in Anführungszeichen „ja meistens nur eine starke Blutung“, da denken sich die Ärzte nicht so viel. Ich habe es, glaube ich, auch nie groß artikuliert. Man darf hier gerne hinschauen und es checken.

Sticker zur Aufklärung von der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V.


Exkurs: Endometriose hat viele Symptome! – Eine Übersicht

Die Endometriose-Vereinigung führt folgende Symptome auf. Sehr starke Unterleibsschmerzen, eine extrem starke Blutung, Probleme beim Wasser lassen, Schmerzen vor der Periode und starke Schmerzen trotz der Einnahme von Medikamenten. Ebenso ein schmerzhafter Geschlechtsverkehr, häufige Rückenschmerzen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Verdauungsprobleme.


Verdauungsprobleme und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Sabrina:

Dann würde ich sagen, kommen wir direkt auf die Punkte zu sprechen. Was hat dir denn persönlich geholfen? Da kommt ja einiges, wir hatten das schon im Vorgespräch, aber vielleicht lenke ich gerade als Ayurveda Lifestyle Coach erst einmal zum Ayurveda. Im Ayurveda spielt ja das Agni, man nennt es grob immer das Verdauungsfeuer, auch wenn es um verschiedenste Prozesse geht, eine zentrale Rolle. Wir konzentrieren uns jetzt mal auf das Verdauungsfeuer und das Thema Darmgesundheit, was ja auch in der westlichen Medizin immer mehr in den Fokus rückt.

Vielleicht magst du dazu etwas sagen und zu dem, was dir geholfen hat?

Zöliakie in Verbindung mit Endometriose

Deborah:

Ja, das habe ich bei meiner Geschichte noch nicht erwähnt. Ich habe dann nämlich ein halbes Jahr nach meiner Endometriose-OP, noch die Diagnose Zöliakie bekommen, weil nach der OP war ich kurzzeitig komplett schmerzfrei. Dann habe ich herausgefunden, dass ich einen Eisenmangel habe und dann habe ich Eisen supplementiert und wieder fürchterliche Bauchschmerzen bekommen.

Es hat sich schlussendlich dann herausgestellt, dass ich neben der Endometriose noch Zöliakie habe. Von dem her ist das im Moment ein großes Thema und was mir natürlich hilft, ist glutenfreie Ernährung.

Wobei auch da wichtig ist, dass das nicht jetzt einfach pauschal gesprochen werden soll. Was aber sicher ein Thema ist, ist, dass Frauen, die Endometriose haben, wahrscheinlich zu Zöliakie tendieren und von der Zöliakie entsprechend zu Endometriose. Es gibt aber einfach noch nicht genügend Forschung dazu.

Leaky-Gut-Syndrom – Darmgesundheit als Game-Changer

Deborah:

Und man sagt ja auch, es hängt viel mit dem Thema Entzündung zusammen bei Endometriose. Es kann ein Leaky-Gut-Syndrom auftauchen, also eine durchlässige Darmwand bzw. Darmbarriere. Mich um meinen Darm zu kümmern, das war für mich ein krasser Game-Changer. Einmal natürlich aus der ayurvedischen Sicht, also mit viel warmem Essen und auch warmem Frühstück.

Wobei auch das sehr pauschal ist, also nicht, dass jetzt jeder warm frühstücken sollte. Aber mir hat es wirklich sehr geholfen, mich an gewisse ayurvedische Regeln zu halten.  Und auch entsprechend dann mit einer, ich weiß gar nicht, wie ihr korrekter Titel lautet, aber eine Ärztin, die sich sehr auskennt mit dem Thema Darmgesundheit, zusammenzuarbeiten.

Sie hat mir sehr geholfen. Wir haben dann erst einmal analysiert, was vertrage ich nicht so gut, wie können wir den Darm wieder aufbauen. Wie können wir das Leaky-Gut-Syndrom ein bisschen unterstützen, damit es besser wird. Retrospektiv dauert das seine Zeit. Es ist leider kein Quick-Fix, den Darm ein bisschen aufbauen und heilen. Aber ich muss sagen, das hat sehr, sehr viel verändert. 

Nahrungsunverträglichkeiten in Verbindung mit Endometriose

Sabrina:

Und da ist mir auch nochmal wichtig, weil ich das auch in den Infomaterialien von der Deutschen Endometriose-Vereinigung gesehen habe, Nahrungsunverträglichkeiten scheinen generell sehr mit Endometriose verbunden zu sein. Das heißt, das muss jetzt nicht gleich Zöliakie sein, es gibt ja auch die Vorstufe wie Glutenunverträglichkeit.

Ich selbst habe eine Fruktoseintoleranz, das war bei mir auch so ein kleiner Leidensweg. Und alleine dadurch viel in der Ernährung umgestellt zu haben, bin ich auch auf den Ayurveda gestoßen. Und es hat sich dann auch viel verbessert. Wenn ich meine Menstruation hatte und auch den ayurvedischen Blick darauf, mich richtig zu nähren über gesundes Essen und auch mentale Aspekte wie Stressreduktion etc.

Das ist auch etwas, was wir mitgeben möchten. Vielleicht magst du auch mal hinschauen, wenn du dich nach dem Essen nicht gut fühlst und einmal abchecken lassen, ob dein Darm gesund ist. Per se kann man das nicht sagen, aber vielleicht steckt eine Unverträglichkeit dahinter und mit einer Umstellung kann man bereits für die eigene gesamte Gesundheit viel verändern. 

Keine pauschalen Ernährungstipps, sondern individuelle Betrachtung im Ayurveda

Deborah:

Ja, und was auch noch wichtig zu erwähnen ist. Was ist gesunde Ernährung? Wenn wir jetzt aus ayurvedischer Sicht sagen, dass einerseits der Darm, aber natürlich auch das Thema Ernährung eine wichtige Rolle spielt, nicht nur für Endometriose, sondern generell, dann sollten wir erwähnen, dass bei gesunder Ernährung viele an Salat denken. Aus ayurvedischer Sicht, und gerade bei Endometriose, ist das nicht unbedingt die Empfehlung als „gesund“.

Der Ayurveda kennt keine pauschalen dogmatischen Empfehlungen im Sinn von, das musst du machen und das wird dir dann helfen, sondern er ist einfach sehr individuell. Vermeiden möchte ich aber, dass prinzipiell gedacht wird, ja, mehr Rohkost und mehr Salat. An das denken viele bei gesunder Ernährung, wenn sie täglich ihren Salat zu mittag essen. Aus ayurvedischer Sicht ist gesunde Ernährung viel mehr. Bspw. auch wann man etwas zu sich nimmt, wie die Hauptmahlzeit am Mittag, warm, nährend, natürlich auch frisch. 

Sabrina:

Ja, wir haben ja im Vorfeld auch überlegt, wie wir das vermitteln, wenn sich jemand noch nicht mit Ayurveda auseinandergesetzt hat. Da wäre unsere Einladung sich dann Unterstützung zu holen oder sich auch nochmal einzulesen. Deborah und ich sind beide ähnlich, also haben jetzt ganz kurz erklärt, viel Vata-Energie, also viel Luft, viel bewegte Energie vom Typus her.

Das heißt, uns tun zum Beispiel warme Mahlzeiten gut. Nährend mit guten Ölen und Fetten, das gilt zwar für jeden mit guten Ölen und Fetten zu arbeiten, aber bei uns mit viel Vata noch mehr. Ebenso brauchen wir viel Flüssigkeit, aber das können wir nicht für alle pauschalisieren. Das ist ein Hintergrund, aber der Ayurveda arbeitet eben sehr individuell und nicht pauschal.

Nur dieses Bewusstsein, dass bei uns im Westen gesunde Ernährung gleich Salat heißt, trifft eben nicht zu. Man darf hinspüren. Unser Anliegen ist es auch Menschen wieder so weit in die Selbstermächtigung zu führen, dass sie auch wieder in sich reinspüren können.

Man merkt ja auch, was tut mir gut, was nicht. Zum Beispiel mit meiner Geschichte kurz als Beispiel. Ich wusste ja lange nicht, dass ich eine Fruktoseintoleranz habe. Das war ein ganz langer Leidensweg.  Und so habe ich früher klassisch rohes Obst, Obstsalat, zum Frühstück gegessen, noch ein kaltes Müsli dazu und mir ging es immer richtig schlecht und ich habe es nicht verstanden.

Und heute denke ich, oh mein Gott, hätte ich das früher gewusst. In meinem Fall kein rohes Obst morgens auf nüchternen Magen. Das nur als Beispiel und deswegen ist es mir wichtig mitzugeben, vielleicht immer mal wieder in sich. reinzuspüren. Auch beim Thema Arztbesuch. Wie geht es mir mit den Sachen, was geht nicht gut? Und wenn du eine Ayurveda-Empfehlung liest, achte auf gute Quellen, aber es ist nicht zwingend stimmig für dich und deinen Körper.

Ernährung war für uns beide aber wirklich ein Game-Changer. Das ist ein längerer Weg und etwas, wo man sich wirklich reinarbeiten darf. Es ist eine Lebensstilumstellung, aber es verändert so viel!

Tees zur Unterstützung bei Endometriose

Sabrina:

Eine Frage, die immer kommt, wo ich jetzt auch selbst schon vorgesorgt habe, ist die Frage nach Tees. Magst du da noch was zu sagen? Da hast du, glaube ich, auf deinem Account auch einen schönen Post zu. 

Deborah:

Genau, ich habe dazu einen Post. Und sicher, es gibt auch fix und fertige Tees, also wenn da irgendwelche Fragen wären für die Schweiz, kann ich auch Tees empfehlen, da darf man mich gerne einfach anschreiben, die wirklich super sind für Frauen. 

Im Zyklus habe ich einige Tees ausprobiert und gute Erfahrungen damit gemacht. Prinzipiell sagt man Schafgarbe, Frauenmantel und Himbeerblätter. Daraus kann man sich einen Tee mischen und eigentlich auch in die Apotheke oder Drogerie gehen und sich das häufig auch zusammenmischen lassen, sodass auch die Dosierung stimmt.

Von dem her kann man da sehr viel machen. Jetzt aktuell merke ich gerade, ich trinke ein bisschen weniger Tees, wenn wir so darüber sprechen. Aber nach der Diagnose und nach der OP damals habe ich sehr, sehr viel Tee getrunken. Es hat mich unterstützt und gerade auch zum Beispiel im Winter finde ich das gerade für Vata-Frauen wie uns sehr wichtig. 

Prinzipiell geht natürlich auch das warme Wasser, aber ebenso Tees mit Inhaltsstoffen, die ein bisschen da auf das Thema einwirken, also auf den Darm und auf die Gebärmutter. Das kann sehr, sehr unterstützend wirken, finde ich.

Es ist natürlich nicht wie bei einer Schmerztablette. Das ist selbstverständlich klar, aber es kann unterstützen wirken, wenn man sich einen Tee aussucht. Dem sollte man dann auch ein bisschen treu bleiben und nicht heute Grüntee, morgen Schwarztee und dann irgendwie noch Kamille, sondern so eine Teemischung, bei der man weiß, die tut mir gut und dann ein bisschen dabei bleiben.  

Hier vielleicht auch mit einer Heilpraktikerin oder einer Ayurveda-Expertin hinschauen und reinspüren, tut es mir gut oder nicht. Das Ausprobieren auch gehört letztendlich ein bisschen dazu.

Individuell hinschauen, was tut mir gut, was brauche ich?

Deborah:

Wie beim Ayurveda auch. Hier gibt es kein one-size-fits-all. Und wie du sagst, man könnte auch irgendeine Unverträglichkeit auf irgendeinen Inhaltsstoff vom Tee haben. Von dem her ist es natürlich wichtig, dass man da individuell schaut, was braucht man. 

Entzündungshemmende Ernährung bei Endometriose gut

Deborah:

Und vielleicht zum Thema Ernährung noch mal. Was man pauschal sagen kann, ist, dass auf jeden Fall entzündungshemmende Ernährung gut ist. Da gibt es inzwischen auch viele Accounts und Leute, die damit arbeiten. Und natürlich gerade, wenn man wirklich eine Fruktoseintoleranz hat, aber generell darf man auf Zucker achten, weil Zucker schon entzündungsfördernd sein kann.

Sabrina:

Und da vielleicht auch noch mal für sich selbst schauen. Machen die Zuckerersatzstoffe Sinn? Weil zum Beispiel für mich mit Fruktoseintoleranz ist ein Agavendicksaft-Sirup, der ein bisschen gehypt ist, mein Tod. Rezepte, entzündungshemmend und auch Zuckerreduzierung, aber eben in so einem vernünftigen Maß, macht Sinn. Das mag ich gerade nennen. Also nicht ein kompletter Cut, sondern ein bisschen reduzieren und achtsamer sein, weil es Entzündungen einfach fördern kann. Und ich esse auch gern Kuchen, so ist es nicht, deswegen das am Rande. 

Ich denke, wir können da auch in der Übersicht Accounts oder Kochbücher empfehlen.

Dann hattest du ja noch ein paar andere Dinge, die dich unterstützt haben. Magst du da noch was zu erzählen? Jetzt waren wir bei der Ernährung.  

Wärme hilft bei Endometriose und steigert das Wohlbefinden

Deborah:

Generell das Thema Wärme in den Körper bringen, war für mich wirklich sehr wichtig.

Einerseits durch die Nahrung, durch Tees, durch warmes Wasser, aber auch zum Beispiel durch Yoni-Steaming. Ich weiß nicht, ob man das kennt, da setzt man sich so über eine Schüssel warmes Wasser und kann dann auch entsprechend entweder einfach nur Wasser oder auch Kräuter auswählen, die unterstützen wirken. Ich würde mal sagen, man bedampft seinen Unterleib. Es ist wie eine Sauna für den Unterleib. 

Sabrina:

Ich wollte sagen, das hattest du mir nämlich auch geschrieben und da musste ich tatsächlich auch erstmal kurz googeln. Das kannte ich ehrlich gesagt nicht. Ich glaube, das ist so langsam im Kommen, aber noch nicht so bekannt, dass man quasi Kräuter oder Wasser nutzt.

Yoni Steaming/Sitzbäder bei Endometriose

Deborah:

Eigentlich hat das eine lange Tradition. Oder vielleicht kennt man es bei uns zum Beispiel mehr als Sitzbad. Es geht aber eigentlich in die gleiche Richtung. Das Wissen ist ja manchmal ein bisschen verloren gegangen und ich habe das Gefühl, gerade Yoni Steaming erlebt jetzt so ein bisschen wieder einen Aufschwung und ein bisschen einen Hype. Ich bin eigentlich dazu gekommen, weil ich wusste, ich habe wahrscheinlich Endometriose und möchte mich irgendwie dem Thema widmen. Ich bin dann durch Steffi von Akasha Ayurveda, bei der ich auch diverse Ausbildungen gemacht habe, aufs Yoni Steaming gekommen und dann noch weiter in dieses Thema eingetaucht.

Verbindung zum eigenen Unterleib und zum Zyklusverlauf

Deborah:

Auch wenn man jetzt keine Endometriose hat, finde ich das eine super schöne Praxis für einen selber, weil du nimmst dir einfach die Zeit. Wie eine Selbstmassage zum Beispiel. Sich mit dem Unterleib zu verbinden in der heutigen Zeit, bei der man oft denkt, jetzt habe ich wieder meine Periode und vielleicht hat man sowieso kein Zyklusgefühl und weiß zum Beispiel nicht, heute habe ich meinen Eisprung oder wo stehe ich im Zyklus.

Einfach so ein bisschen diese Verbindung wieder mit dem eigenen Unterleib aufnehmen. Ich finde das immer noch so krass, was da im Unterleib abgeht. Es harmoniert auch mit dem, was da möglich ist, bei einer Schwangerschaft und all diesen Themen. Und von dem her finde ich das generell eine super schöne Praxis, weil man sich einfach so Zeit nimmt, um sich mit sich selber zu verbinden, vielleicht hört man noch eine Meditation, einfach so fünf bis zehn Minuten. Es muss auch gar nicht mehr sein, einfach ein Yoni Steaming für den Unterleib und eben gerade, wenn man Endometriose hat, einfach diese Wärme in den Unterleib zu bringen.

Sabrina:

Ja, das ist auch eine schöne Vorstellung. Ich habe ja auch bei mir gemerkt, wie entfremdet ich schon von meinem Unterleib bin und das, auch wenn ich jetzt keine Schmerzen hatte. Es ist lästig, aber es macht auch energetisch etwas mit einem, wenn man da nicht in der Akzeptanz ist. Es ist immer leichter gesagt als getan, wissen wir beide, aber finde es ist ein schönes Ritual, auch so ein bisschen eine Form der Selbstliebe, Self Care.

Selbstmassage mit (warmen) Ölen, Selbstfürsorge

Du hast jetzt Massage erwähnt, hast du da noch einen speziellen Tipp? Also ich nehme an, Öle ayurvedisch mit einem schönen Öl wie Sesamöl*. 

Deborah:

Genau, ich habe einige. Ja, also einerseits kann man natürlich in die Massage gehen, in die Ayurveda-Massage und da wird dann entsprechend besprochen, was man gerade braucht, welche Art Massage, welches Öl und alles.

Oder was ich eine Zeit lang selber gemacht habe, was für mich auch wirklich sehr angenehm war: Dafür nimmt man entweder ein Basisöl, wie du erwähnt hast, Sesamöl, Jojobaöl*, Mandelöl*.  Oder es gibt auch eins, das können wir uns jetzt auch dann verlinken, von Farfalla, die sind hier in der Schweiz. Die haben ein wundervolles Bauchöl für Frauen.

Und ich glaube, ich habe eigentlich mehrheitlich das genommen; das hat auch verschiedene Inhaltsstoffe. Ich habe mir dann abends jeweils das Öl warm gemacht und dann den Bauch massiert. Und auch wirklich gar nicht irgendwie super lang oder so, sondern ich habe einfach ein paar Minuten meinen Bauch mit diesem warmen Öl einmassiert und dann eine Wärmeflasche darauf gelegt.

Kleine Praxis, große Wirkung

Und das fand ich einfach super schön. Also auch wieder so eine kleine Praxis, bei der es gar nicht darum geht, dass du dir täglich zwei Stunden Zeit nimmst und dass dann alles verändert, sondern einfach zehn Minuten am Abend. Man kann dann so eigentlich auch einschlafen. Es ist ein bisschen ölig, muss man sich bewusst sein, dass das T-Shirt dann wahrscheinlich ölig wird oder man legt ein Tuch dazwischen.

Aber diese kleine Praxis, die einfach für mich auch wieder ganz viel verändert hat, weil da widmet man sich auch wieder dem Bauch. Dieses warme Öl und die Wärme in den Unterleib bringen. 

Sabrina:

Ja. Und es ist ja auch, wenn man es jetzt ein bisschen weiter spinnt, auch dieses  Parasympathikus beruhigen, also Nervensystemregulierung. Das spielt auch alles mit eine wahnsinnig große Rolle für die ganzheitliche Gesundheit.

Frage einer Zuschauerin zu Detox: Wie steht ihr dazu?

Sabrina:

Ich sehe gerade, wir haben eine Frage: Im Moment gibt es sehr viel Hype um Parasiten-Cleansing-Detox. Wie steht ihr dazu? Oder generell zur Entschlackung/Detox? Was ist deine Meinung dazu?  

Deborah:

Ja, ich mag das Wort halt gar nicht. Also ich bin der Meinung für mich, dass man das nicht unbedingt braucht. Ich sehe das Thema aus ayurvedischer Sicht natürlich, dass man sich um sein Verdauungsfeuer, um seinen Darm kümmert. Für mich persönlich, also ich mit meiner Vata-Konstitution wäre es irgendwie schräg, wenn ich da jetzt eine Detox-Kur mache, weniger essen oder sonst was. Aber ich finde schon wichtig, sich aktiv um den Darm zu bemühen und um ein vielfältiges Mikrobiom. Das finde ich eigentlich wichtiger als irgendwelche Detox-Kuren. Das ist meine persönliche Meinung.

Sabrina:

Da schließe ich mich auch an. Ich habe mich jetzt auch nicht intensiv damit auseinandergesetzt im Rahmen der Ausbildung. Und letztendlich ist es auch so ein bisschen eine Wording-Sache. Ich finde dann auch den Begriff Cleanse schöner. Es ist zwar ein bisschen Worte jonglieren, aber zu sagen, ich mache eine sanfte Reinigung.

Im Ayurveda versucht man oft mit Nahrung zu unterstützen, aber auch da gibt es dieses nicht one-size-fits-all, weil für manche Typen macht es Sinn, für andere nicht. Aber der Ayurveda ist heutzutage auch so aufgestellt, dass man auch verschiedenste Dinge integriert. Aber ich persönlich bin jetzt auch nicht so ein Fan von Detox. Und Parasiten lese ich auch immer öfter, bin da aber unschlüssig.

Ich denke auch, dass das irgendwann auch mal vom Arzt bemerkt wird oder zutage kommt. Ich bin auch eher für das Sanfte, erstmal Nahrung umstellen, schauen, wie geht es mir damit und dann weiter schauen. Und natürlich, das haben wir noch nicht gesagt, generell vorher auch erstmal die ganzen Blutwerte und alles mit dem Arzt abchecken.

Nahrungsergänzungsmittel – Supplemente bei Endometriose

Sabrina:

Vielleicht da jetzt Überleitung, das passt ja ein bisschen zum Thema Supplemente, Ergänzungsmittel. Magst du da noch was zu sagen, was du jetzt für dich nimmst oder was du da für Tipps hast? 

Deborah:

Ja, also ich glaube generell, wie du sagst, ist es super wichtig, dass man einfach ein Blutbild macht. 

Ich kann jetzt natürlich erzählen, was ich alles nehme, aber ich finde, schlussendlich ist es individuell. Ich weiß, bei meinem Gynäkologen, der hat auch so eine Liste und schaut dann auch individuell. Und was macht Sinn. Was natürlich generell bei Bauchschmerzen ein Thema ist, sind zum Beispiel Magnesium-Supplemente. 

Aber ich finde es da wirklich wichtig, dass man beim Arzt einmal das Blutbild machen lässt und individuell schaut. Und das generell, gar nicht nur für die Supplemente.

Wenn man den Verdacht hat auf Endometriose und beim Hausarzt oder dem normalen Gynäkologen, der Gynäkologin ist, da heißt es ja häufig, dass Schmerzen normal sind und dazugehören. In dem Fall würde ich einen Termin in einem Endometriose-Zentrum machen. Und ich weiß, hier in der Schweiz gibt es sie. Ich glaube in Deutschland gibt es sie auch. Hier kann man dann individuell schauen, welche Supplemente brauche ich denn gerade? 

Das war mir auch nochmal wichtig, weil ich finde das tatsächlich auch so ein bisschen einen Hype, einfach mal Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen. Bitte informiere dich da vorher, bevor du etwas einnimmst.

Umstellung des Lebensstils – Betrachtung des Stoffwechsels bei Endometriose

Deborah:

Also uns geht es jetzt auch eher um die Lebensstilumstellung, aber was wir beide halt eben haben, einmal Zöliakie, einmal Fruktoseintoleranz. Aus ayurvedischer Sicht und aus Darmgesundheitssicht ist schon mal klar, dass da etwas gestört ist, auch von der Nahrungsverwertung her sozusagen, vom Stoffwechsel her. Da kann es natürlich eher zu einem Mangel kommen.

Sabrina:

Und das würde ich immer vom Arzt begleiten lassen. Deswegen nehme jetzt gerade auch mit ein bisschen Zähneknirschen, muss ich zugeben, bspw. Folsäure zu mir. Aber das möchte ich auf Dauer nicht. Aber ich weiß auch, meine Darmgesundheit ist gerade so aufgestellt und ich brauche es aktuell. Deswegen immer den Arzt konsultieren, bevor man irgendetwas pauschal nimmt. Man belastet ja auch immer die Leber damit. Das ist auch nochmal wichtig.  

Deborah:

Und ich finde auch, gerade zum Beispiel, wenn das Thema Leaky Gut im Raum steht im Zusammenhang mit der Endometriose oder Zöliakie, dass dann der Darm das nicht mehr aufnehmen und es in dem Moment wichtig ist zu supplementieren.

Aber ich sehe halt schon oft im Umfeld, auch wenn man irgendwie sagt, ja, ich bin dauernd müde oder so, dass Eisen eine Rolle spielt. Eisen ist ja generell bei Frauen ein Thema. Also ich habe im Umfeld Frauen, die dann eben irgendwann mal ein Blutbild gemacht haben und dann hieß es, da besteht ein Mangel an Eisen.

Oder auch B12 ist ja so ein Thema in der heutigen Zeit. Und ich bin eben kein Fan, dass sie sagen, ja, diese fünf Dinge muss man nehmen, sondern es ist schlussendlich einfach individuell. Ich finde auch, dass das dann in der Kompetenz vom Arzt oder der Ärztin liegt zu sagen, okay, Endometriose, das kann bedeuten, dass diese Supplemente helfen können.

Für mich gesprochen ändern gewisse Supplemente also schon sehr viel, wenn ich die regelmäßig nehme oder auch mal eine Kur mache und sie dann wieder absetzen. Ich merke schon, dass das meinem Körper gut tut, aber eben, da ist auch jeder wieder individuell. Also dass man sich da informiert und nicht blind was nimmt, sondern dann wirklich mit dem Arzt nochmal spricht.

Die Ärztesuche bei Endometriose kann langwierig sein, aber lohnt sich!

Sabrina:

Genau, und weil du das eben erwähnt hattest, das rattert bei mir gerade noch nach. Ich glaube, wenn ich wirklich eine Gynäkologin hätte, die einfach immer sagt, das ist normal, würde ich die Ärztin dann auch wechseln. Es ist manchmal auch ein längerer Weg. Ich habe auch von einigen gehört, die sind nicht so zufrieden mit ihrer Gynäkologin.

Es ist nicht immer einfach, Termine zu bekommen. Aber ich finde, es macht auch viel aus, ob man sich unterstützt fühlt oder nicht. Sonst fühlt man sich als Opfer, hilflos. Und da möchten wir zeigen, dass es schon ein paar Sachen gibt, die man machen kann. Aber es gibt keinen, wie haben wir es so schön gesagt, Zauberstab, sondern es ist ein längerer Weg der Umstellung und da vielleicht ausprobieren und gucken, was tut mir denn gut. 

Deborah:

Absolut. Also ich finde es gerade bei Endometriose und wenn es dann auch um eine OP gehen könnte, sehr wichtig, dass man sich da gut aufgehoben fühlt, dass man immer jederzeit alle Fragen stellen darf und der Arzt nicht nach fünf Minuten sagt, ja, jetzt habe ich die nächste Patientin, sondern dass man wirklich Zeit hat.

Und insbesondere vor einer OP, bei der man vielleicht denkt, ja, ich hatte noch nie eine OP und ich habe da gewisse Unsicherheiten, dass man sich wirklich gut aufgehoben fühlt. Ich finde auch, da lohnt es sich dann ein bisschen Zeit und Geld in die Hand zu nehmen und verschiedene Ärzte und Ärztinnen aufzusuchen.

Durchzutesten quasi, bis man sich wirklich gut aufgehoben fühlt und sich wirklich ernst genommen fühlt. Das finde ich einen so wichtigen Punkt, dass man sich ernst genommen fühlt und nicht, dass es heißt, ja, aber sie bilden sich all diese Schmerzen ein. 

Aber da ist ja Gott sei Dank langsam ein Wandel sichtbar. Und wir wollten ja deshalb das Video rausbringen, aber trotzdem, falls jetzt jemand zuhört: Es lohnt sich wirklich, da hartnäckig zu sein.

Körperliche Anwendungen wie Osteopathie, Shiatsu

Sabrina:

Dann hattest du mir auch vorab auch noch ein paar andere Sachen genannt. Was tut dir noch gut?

Deborah:

Osteopathie ist sicher etwas, was mir sehr geholfen hat. Generell körperliche Anwendungen. Eben, ich habe schon gesagt, die Ayurveda-Massage finde ich einfach super schön.

Osteopathie, weil die sich auch einfach sehr gut auskennen mit, wie das System funktioniert und wie alles zusammenhängt. Das übersteigt mein Wissen. Ich finde das sehr faszinierend, was die machen da und wie sie an einer Stelle drücken und es anderswo irgendwie löst. Und Shiatsu bin ich aktuell am Ausprobieren, das finde ich auch ganz toll.

Yoga und speziell Endometriose-Yoga

Deborah:

Und dann natürlich Yoga. Ich habe auch selber eine Yogalehrer-Ausbildung, eine klassische 200 Stunden und habe mich da noch weitergebildet rund ums Thema Zyklus-Yoga und auch speziell Endometriose-Yoga. Und das hilft schon.

Also im Akutfall, wenn du wirklich Schmerzen hast, dann hilft ja kaum etwas. Da kann ich aus Erfahrung sprechen, da hilft aber auch nicht die Schmerztablette. Bis die anschlägt, das dauert quasi zu lang. Da hilft auch nicht, irgendwelche Yoga-Positionen einzunehmen oder zu atmen. Also es hilft vielleicht so ein bisschen, aber eben präventiv, dass Bewegung und Meditation präventiv Einfluss nehmen kann.

Deshalb nimmt es nicht die Schmerzen weg, aber gerade auch die Bewegung und Endo-Yoga sind schöne Tools, die unterstützen können und gut tun.

Sabrina:

Ich merke auch, wenn ich zum Beispiel leichte Menstruationsbeschwerden habe, ist es bei mir oft der untere Rücken mit Krämpfen. Und da merke ich eben auch, wenn ich mich vorher wenig bewegt habe und auch nicht gut so auf mich aufgepasst habe, dann ist das immer stärker. Deswegen sind Yoga oder andere Sportarten, also ich nenne es jetzt mal Sport, auch wenn Yoga keine Sportart ist. Aber sanfte, sportliche Bewegungen unterstützt mich, ebenso wenn ich in die Ruhe gehe mit Meditation oder anderen Sachen, mit Atmung. Um quasi auf Dauer, nennen wir es mal Resilienz aufzubauen und auf mich selbst zu achten, weil das wahnsinnig viel ausmacht.

Ich merke, wenn ich das Stresslevel runterfahre, kann ich besser damit besser umgehen und dann ist von vornherein das Alarmlevel nicht so hoch, so nenne ich es jetzt mal. Ich weiß nicht, ob du das auch bestätigen kannst? Und da ist halt, Yoga super, aber dann auch regelmäßig oder etwas anderes, was mir gut tut.

Deborah:

Ja, und gerade in diesem Bereich, der dann sowieso schmerzanfällig ist, wenn man dann den ganzen Tag sitzt, darf auch mal ein bisschen Bewegung reinkommen. Das betrifft ja nicht nur Endometriose-Patienten, sondern alle Menschen heutzutage oder viele Menschen heutzutage, die sitzende Tätigkeiten ausüben.

Aber ich finde beim Yoga ist da schon, wie du sagst, auch dieser Resilienzaspekt.  

Also ich merke, mir hilft es. Ich finde es schön nochmal zu hören, okay, da kann ich mich auch mit meiner Endometriose unterstützen. Also generell, und das zeigt auch nochmal, finde ich, wir haben nicht den Quick-Fix, sondern es ist etwas, was ich dauerhaft ändere. Und da auch nochmal die Einladung, was mag ich integrieren, was kann ich integrieren? Es geht nicht alles.

Sabrina:

Genau. Fällt dir sonst noch etwas ein?

Hormone wie die Pille

Deborah:

Ja, was mir nochmal wichtig ist, einfach eine Herzensangelegenheit, ist, dass es auch vollkommen in Ordnung ist, wenn man die Pille nimmt, wenn man die Diagnose Endometriose bekommt. Das ist mir einfach wirklich wichtig, weil ich oft das Gefühl habe, dass es verpönt ist. So ein bisschen Pillshaming, nenne ich es mal.

Und mir persönlich ist das super wichtig, es ist voll in Ordnung, wenn man die Pille nimmt. Mir hat die Pille ermöglicht würde ich sagen, natürlich nicht evidenzbasiert, aber ich habe das Gefühl, dass mir die Pille in dem Moment die Möglichkeit geschenkt hat, mich um meinen Darm zu kümmern und um meinen ganzen Lebensstil zu kümmern und dass ich Ruhe hatte von diesen starken Schmerzen.

Ich habe das Gefühl, wenn du immer so starke Schmerzen hast, das zieht einfach von deiner Substanz, das zieht deine Energie raus. Und das wirkt sich ja dann irgendwie auf alle Lebensbereiche aus. Gerade Endometriose wirkt sich ja auch oft auf Partnerschaften aus.

Und von dem her finde ich, und das ist mir einfach ein wirkliches Anliegen, dass es vollkommen in Ordnung ist, wenn man die Diagnose hat oder auch nicht die Diagnose hat, wenn man die Pille nimmt, wenn man sich das überlegt. Vielleicht sogar auch, dass man sagt, okay, ich schaue auch, was braucht mein Körper.

Neben den Hormonen ist die Pille kein No-Go, sondern auch ein Weg, den man gehen kann. Ja, und auf jeden Fall ist es eine Akutlösung, die erstmal abhilft und dann bleibt es ja trotzdem dabei, wie kann ich mich denn nebenher unterstützen, weil es geht ja nicht an die Ursache.

Es behandelt nur in Anführungsstrichen „die Symptome“ und da geht der Ayurveda tiefer. Ich möchte mich dauerhaft unterstützen und auch eine Verbesserung herbeiführen. Und die sieht auch ja bei jedem anders aus. Das ist auch nochmal wichtig.

Pranayama – Atmung bei Endometriose und Zyklusbeschwerden

Sabrina:

Ja, genau. Ich würde auch noch auf das Thema Atmung zu sprechen kommen, weil das ja auch unser Herzensthema ist, die gleiche Ausbildung.

Ich glaube, wir erwähnen es jetzt einfach an der Stelle, weil wir auch gesagt haben, wir mögen das Video kurz halten und wir geben euch die Quellen. Es besteht die Einladung, uns nochmal zu fragen, beziehungsweise eher Deborah, ich bin ja noch auf dem Weg. 

Kommen wir zum Thema Apana Vayu beziehungsweise Atmung, was magst du da noch zu sagen? 

Deborah:

Genau, aus dem Ayurveda gesehen liegt, wenn man Periodenschmerzen hat, jetzt sehr kurz gefasst, meistens eine Stagnation vor von der Richtung quasi vom Kopf nach unten, nach unten gerichtet. Da gibt es eine wundervolle Atmung, also man nennt diese Abwärtsrichtung Apana.

Ich will nicht den Rahmen sprengen, aber das ist Apana, also Apana Vayu, und da gibt es eine Atemtechnik. Ich habe dazu auch in meinem Profil ein Video, dass man das machen kann. Und das ist auch wieder kein Quick-Fix, aber das hilft einfach dabei, wenn man so ein bisschen vorbereitet, immer wieder da einzuchecken und einfach die richtige Richtung zu weisen von der Periode quasi.

Diese Atemtechnik unterstützt auch sonst, generell für Frauen finde ich das eine schöne Atemtechnik. Sie würde auch helfen, wenn man Probleme mit der Verdauung hat, wie Verstopfung oder so, von dem her darf man sich das Video gerne anschauen.

Sabrina:

Genau, wir schreiben den Namen auch nochmal rein. Ich mache diese Atemübung auch sehr gerne. Sie umfasst generell das Thema Loslassen, weil man vielleicht irgendwie anhaftet und deswegen ist die generell wunderbar, also auch für Männer und für Frauen.

Genau, deswegen mögen wir euch die nochmal besonders verlinken und natürlich generell, wir hatten Meditation auch schon erwähnt, Atmung, sich mit sich selbst verbinden, auch nochmal das Thema Resilienz und Stressentlastung. Das kann auch viel unterstützen und dann sind besonders noch so gezielte Atemübungen besonders schön, um wirklich die Energie dauerhaft zu shiften.

Wenn im Nachgang noch Fragen aufkommen, stelle diese gerne unter dem Video oder schreib uns einfach an.

Deborah:

Genau. Und wir mögen auch nochmal die Einladung aussprechen. Wenn du selber noch Empfehlungen hast, schreibe diese gerne einfach in den Kommentar unten rein. Wir freuen uns, wenn wir in einen Austausch gehen. Wenn du selbst Quellen hast, die dir geholfen haben, dann teile sie gerne mit der Community, denn uns geht es darum, das Thema herauszubringen und den Austausch zu fördern.

Sabrina:

Dann würde ich gerne noch mal auf dich zu sprechen kommen, weil du uns jetzt zwar viel zu Endometriose und deinem Weg erzählt hast, aber deine Expertise hat sich noch ein bisschen in eine andere Richtung entwickelt. Vielleicht magst du da noch etwas sagen, weil es auch mit Endometriose verknüpft ist, Thema Kinderwunsch und du bist ja eine Doula.

Expertise von Deborah – ganzheitliche Begleitung bei Endometriose

Deborah:

Genau, ich begleite Frauen im Wochenbett. Ebenso in der Vorbereitung, also in der Schwangerschaft, aber auch beim Kinderwunsch mit Ayurveda. Ansonsten aber auch generell mit meinem Wissen. Und da spielt natürlich oft auch das Thema Endometriose mit rein. Aber ich würde auch gerne die Einladung aussprechen, wenn man jetzt irgendwie den Bedarf hat bei diesem Thema und in Bezug auf die eigene Frauengesundheit.

Ich habe ja die Ausbildung im Bereich Frauengesundheit und sehe mich, auch wenn ich mich Doula nenne, bei der Expertise Endometriose. Es ist mein absolutes Herzensthema und für mich gehört auch Endometriose dazu. Ich würde sagen, Frauen können immer eine Doula brauchen, also jemanden, der sie begleitet. Und ich sehe mich als ganzheitliche Frauenbegleiterin. Von daher darf man gerne auch auf mich zukommen für eine persönliche 1:1 Begleitung, wenn Bedarf ist. Dann können wir gemeinsam anschauen, was da alles individuell passend ist.

Sabrina:

Super. Ich glaube, es sind keine Fragen mehr und wahrscheinlich möchten die Zuschauerinnen auch erst einmal sacken lassen und sich die Verlinkungen anschauen. Ich danke dir wirklich nochmal ganz, ganz herzlich, dass du dir die Zeit genommen hast.

Deborah:

Ja, ich danke dir für die Einladung.

Live-Interview auf Instagram zum Nachschauen

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Wir beantworten dir gerne noch Fragen im Nachhinein. Ebenso begleitet dich Deborah auch 1:1 bei Endometriose oder weiteren Themen bezüglich Frauengesundheit und Schwangerschaft.

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