Abbildung einer aufgemalten Schnecke mit Herz davor auf Beton. Im unteren Bildrand sieht man Füße in Sandalen
Ich darf schnell, wenn ich möchte. Langsam und in meinem Tempo ist auch o. k. und ich bleibe in meiner Balance.

„Ich muss schnell sein!“ – Löst dieser Satz etwas in dir aus? Bei mir war erstmal keine Reaktion und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Das bin ich! Damit hatte ich auf den ersten Blick gar nicht gerechnet. Ein absoluter Gamechanger, der mich auch zum Schmunzeln gebracht hat.

Ich habe mich zwar schon länger mit meinen eigenen Glaubenssätzen beschäftigt, dieser war mir aber neu. Geht es dir auch so? Es lohnt sich hinzuschauen, besonders wenn du aus ayurvedischer Sicht eine Vata-Persönlichkeit und hochsensibel bist wie ich. Ich nehme dich ein Stück mit auf die kleine innere Reise.

Was ist ein Glaubenssatz?

Man versteht in der Psychologie unter einem Glaubenssatz eine tief verankerte Überzeugung. Diese zeigt die Einstellung der Person über sich selbst oder ihr Umfeld, besonders im zwischenmenschlichen Bereich. Viele Glaubenssätze werden in der Kindheit entwickelt und entstehen durch die Interaktion mit den nahen Bezugspersonen. Hier spielen Erfahrungen, Erziehung, kulturelle Einflüsse und andere Faktoren eine Rolle, die die Person früh prägen.

Per se sind Glaubenssätze weder gut noch schlecht. Sie begleiten uns unser Leben lang und sind für unsere Entwicklung wichtig. Sie geben uns Halt und Orientierung in dieser Welt. Allerdings können unsere Glaubenssätze unsere Emotionen und unser Verhalten unbewußt beeinflussen, besonders wenn wir in der Überaktivierung im Stress sind und mit anderen Menschen interagieren. Sie sind abhängig vom Kontext.

Uns unterstützen „positive“ bzw. funktionale Glaubenssätze in unseren Zielen, „negative“ bzw. limitierende, dysfunktionale Glaubenssätze blockieren uns und schränken uns ein. Beispiele für positive Glaubenssätze sind: „Ich bin gut genug. Ich bin liebenswert.“ Im Negativen: „Ich bin nicht gut genug. Ich bin nicht liebenswert. Ich werde nie etwas erreichen“.

Fünf innere Antreiber

Es existiert eine Fülle an Glaubenssätzen und gibt verschiedene Konzepte und Herangehensweisen an die Arbeit mit Glaubenssätzen. Ich beziehe mich auf das Konzept der inneren Antreiber des Psychologen Taibi Kahler. Er hat 5 innere Antreiber identifiziert, auf die sich alle Glaubenssätze herunterbrechen lassen.

  • Mach schnell! – Ich bin o.k., wenn ich mich beeile.
  • Sei stark! – Ich bin o.k., wenn ich stark bin.
  • Sei perfekt! – Ich bin o.k., wenn ich perfekt bin.
  • Mach es allen recht! – Ich bin o.k., wenn ich gefällig bin.
  • Streng dich an! – Ich bin o.k., wenn ich mich anstrenge.

Taibi Kahler geht davon aus, dass jeder Mensch alle Antreiber besitzt, allerdings in verschiedensten Ausprägungen. Ich selbst habe aktuell bei mir als die stärksten beiden Antreiber „Sei stark!“ und „Mach schnell“ identifiziert.

Der Antreiber „Sei stark“ als kurzes Beispiel

Habe ich beispielsweise in meiner Kindheit oft gehört: „Sei nicht so ein Weichei!“, „Stell dich nicht so an“, „Nur die Harten kommen in den Garten“ und hat man mir immer wieder gesagt, dass es eine Schwäche ist Gefühle zu zeigen, dann könnte der Antreiber „Sei stark!“ und damit der Glaubenssatz „Ich darf keine Schwäche zeigen“, „Ich bin o.k., wenn ich stark bin“ oder „Ich muss stark sein!“ bei mir stark ausgeprägt sein und bestimmt mein Verhalten.

In meinem persönlichen Fall habe ich immer impliziert bekommen, dass ich nicht aus Zucker bin und Weinen eine Schwäche ist. Ich hatte immer das Gefühl im Vergleich zu anderen nicht belastbar und schwach zu sein, dass ich das aber auf gar keinen Fall zeigen darf. Für mich als Hochsensible hat das einen starken Einfluss gehabt, da ich immer versucht habe stark zu sein, taff, schlagfertig und ja niemandem zu zeigen wie verletzlich ich bin. Ich hatte eine Maske auf, habe mich nicht gezeigt, mich zusammengerissen, gekämpft und durchgehalten.

Ich habe mir meine Bedürfnisse nach Ruhe und Raum für Gefühle nicht eingestanden und mich von mir selbst entfremdet und abgekoppelt. Ich habe mich im wahrsten Sinne des Wortes durchgebissen, nicht nur durch das Leben, sondern auch schon durch die ein oder andere Beißschiene. Die Anspannung der Jahrzehnte ist in mir, das starke Knirschen und Kieferpressen sind nur eine Auswirkung davon, auch wenn es besser geworden ist seit dem Burn-out und einer entsprechenden Therapie. Mir damals einzugestehen, dass ich professionelle Hilfe brauche und es nicht alleine schaffe, war dabei sehr schwierig für mich. Ich hatte ja schließlich stark zu sein. Der innere Antreiber „Sei stark“ hielt mich lange unbewußt zwanghaft davon ab, mir Hilfe zu suchen, obwohl ich mental und körperlich unglaublich ausgelaugt war und nicht mehr weiter wusste. Im wortwörtlichen Sinne ein „starkes“ Beispiel dafür, was ein Antreiber bewirken und wie er mich blockieren kann.

Er dient mir aber auch, denn ich bin gut darin für eine kurze Zeit fokussiert so richtig Gas zu geben und eine gute Leistung zu erbringen. Das war mir beispielsweise bei meiner Abschlussarbeit eine unglaublich große Hilfe und hat mir auch in der Schule früher bei einigen Projekten, Hausaufgaben oder kurzfristigem Lernen vor Test unglaublich gut geholfen. Da brennt dann ein Kämpfergeist in mir und ich schaffe es auch von meinen Ressourcen her kurzfristig diese Energie zu halten.

Ich bin o.k., wenn ich mich beeile – meine kleine innere Reise

Ich sitze in meiner Yin Yoga Coaching Ausbildung und lerne das Konzept der 5 inneren Antreiber aus dem systemischen Coaching kennen. Als ich den Überblick sehe ist mir direkt klar, dass „Sei stark!“ mein Leben und mein Verhalten bestimmt. Bei den anderen vier Antreibern weiß ich nicht so recht und lausche gebannt den Erklärungen von meinem Coach Andrea.

Der Antreiber „Ich bin o.k., wenn ich mich beeile“ kommt zu Schluss und ich fühle mich irgendwie ertappt. Redet sie jetzt etwa von mir? Ich fühle mich persönlich angesprochen. Man ist das krass und passt fast alles wie die Faust aufs Auge. Wieder bekomme ich ein Puzzleteil mehr, um mich selbst besser zu verstehen. Und dann kommt noch mehr an Erklärungen und ich muss grinsen wie ein Honigkuchenpferd. Herrje: That´s me, that´s Vata, das ist irgendwie auch hochsensibel. Gefühlt das Komplettpaket.

Mein Highlight ist die bildliche Erklärung des Road Runners. An den muss ich nämlich tatsächlich auch direkt denken, als ich die Beispiele höre. Dazu im nächsten Abschnitt mehr. Und es kommt eine weitere Erkenntnis von meiner schamanischen Reise. Mein schamanischer Kraftort ist nämlich im Gegensatz zu dem vieler anderer Teilnehmerinnen kein fester Ort wie ein Wald, ein Platz am See, eine Lichtung oder ähnliches, sondern ich fliege im Sauseschritt wie der Drache Fuchur aus der unendlichen Geschichte über das Meer, bevor ich in die untere oder obere Welt gehe. Passt doch zum Thema Schnelligkeit, oder? Keine Zeit mal eben anzudocken – wusch und schon bin ich weitergeflogen.

Woran erkenne ich den inneren „schnellen“ Antreiber? – The Road Runner

Irgendwie reicht der Tag nie aus, auch wenn ich mich beeile und hier und da schnell mal eben mache. Wie schaffen das eigentlich andere? Der Tag hat doch nur 24 Stunden und schlafen muss ich auch. Irgendwie bekomme ich aber nie alles geschafft, ich bekomme nicht alles unter einen Hut und verpasse immer etwas.

Dazu kommt, dass ich als Hochsensible vermehrt Auszeit und Pausen brauche, aber ich mache vieles lieber doch noch schnell fertig statt auf meinen Körper zu hören und mir Ruhe und Pause zu gönnen. Ich bin innerlich viel zu unruhig und meine Gedanken rasen. Ich weiß zwar, dass Schlaf wichtig ist, aber ich bin doch gerade im Flow. Auch wenn ich längst im Bett sein sollte, mache lieber eben noch schnell fertig.

Ich spreche schnell und springe innerhalb von Sekundenbruchteilen zu einem anderen Thema, was oftmals sehr herausfordernd für mein Gegenüber ist. Wenn andere Leute gaaaanz langsam und bedacht sprechen, dann bringt mich das auf die Palme und mir fällt es schwer nicht ins Wort zu fallen, Ich grätsche dann doch manchmal rein, obwohl ich mir Mühe gebe und es unhöflich ist. Dysreguliert, wenn ich nicht in meiner Balance bin, bin ich eine klassische Hektikerin, fuchtele beim Reden auch gern mit den Händen herum und bin im Alltag nicht unbedingt für meine Geduld und Ruhe bekannt.

Erkennst du dich vielleicht an der ein oder anderen Stelle wieder? Für mich spiegelt sich darin viel Vata-Persönlichkeit und auch meine Hochsensibilität. Ein ganz tolles bildhaftes Beispiel hierfür ist der Road Runner. Kennst du den Zeichentrick von Warner Bros? Hier gibt es einen Kojoten, der ständig versucht den Road Runner, einen unglaublich schnell rasenden, aber flugunfähigen Vogel zu fangen. Klassisch ist das Geräusch „Beep beep“, das er von sich gibt wenn er in Lichtgeschwindigkeit vorbeirauscht. Er ist mal hier und da, kaum hat man ihn gesehen ist er schon wieder woanders. Er ist kaum greifbar und unglaublich schnell unterwegs.

Darin erkenne ich mich im Stress wieder und habe viele Erinnerungen an meine Kindheit und Jugend. Hektisch konnte ich damals schon immer gut. Wenn ich aufgeregt war, konnte ich mich beim Sprechen förmlich überschlagen. Im Freundeskreis war ich bekannt dafür, ohne Punkt und Komma sprechen zu können und war oft im Sauseschritt unterwegs, sowohl in meinen Gedanken als auch physisch. Besonders auf Parties war ich überdreht und bin im übererregten Zustand tatsächlich wie der Road Runner umhergeflitzt und habe mich nachher immer gewundert, dass ich am Ende so fertig bin 😉 Damals wusste ich noch nicht, dass ich hochsensibel bin und schnell zu einer Reizüberflutung neige, wenn ich nicht auf meine Bedürfnisse höre und mir Auszeiten und Ruhe gönne.

Gestörte Balance zwischen An- und Entspannung und die soziale Auswirkung

Bei diesem Antreiber ist der Rhythmus zwischen Entspannung und Anspannung gestört, was besonders bei Hochsensiblen vermehrt anzutreffen ist. Die hektischen Verhaltensmuster können bei anderen Personen das Gefühl auslösen auf die Bremse treten zu wollen. Sie kommen nicht mit und haben das Gefühl keinen Platz zu haben, da die Hektikerin zu schnell unterwegs ist und nicht greifbar. Ebenso kann es sein, dass andere Personen einfach mit in die Hektik einsteigen, um mit ihren Themen mithalten zu können. Ein Versuch Ruhe in die Hektik reinzubringen führt zu dem Gefühl noch mehr zu verpassen und löst gegebenenfalls noch mehr Hektik aus.

Früher habe ich oft gehört: „Sabrina, jetzt setzt dich doch erstmal hin und komm an“, wenn ich ganz aufgeregt etwas loswerden wollte und die Person nicht mal begrüßt, sondern gleich überrannt habe. Oftmals hat mich das kirre gemacht, weil ich das doch schnell loswerden wollte. Meine Freunde wussten das aber einzuschätzen und haben oftmals geschmunzelt, auf Außenstehende wirkt es sicher unhöflich und unnahbar. Manchmal hat mich der Satz aber auch gebremst und ich habe gemerkt wie hektisch ich da gerade unterwegs bin und dass ich erst einmal durchatmen darf.

Emotionale Perspektive hinter dem „schnellen“ Antreiber?

Eine Hektikerin kann man schwer fassen. Sie ist oftmals auf dem Sprung und zeigt ihr Wesen nicht, da dafür keine Zeit ist. Sie glaubt, dass es ohnehin niemanden interessiert. Entwickelt sich doch mal die Möglichkeit für ein längeres Gespräch und sich zu zeigen, besteht die Tendenz, dass die Hektikerin alles in kurzer Zeit ausdrücken möchte, da sie davon ausgeht, dass das Gegenüber nicht lange zuhört. Es ist wie eine selbsterfüllende Prophezeiung, denn beim Gegenüber kann das Gefühl entstehen, dass die kurz angebundene Hektikerin nicht anwesend ist und sie verliert dann auch entsprechend das Interesse.

Die Hektikerin fühlt sich, als ob sie keinen Platz im Leben hat und ohne Wurzeln ist. Sie gehört nicht dazu. Es ist entsprechend unsicher sich zu spüren, die Geschwindigkeit ist die Konstante die Sicherheit gibt. Wirkliche Erfüllung und Zufriedenheit macht gegebenenfalls Angst, da läuft sie lieber schnell weg.

Hier habe ich mich ertappt gefühlt und einige Dynamiken in meinem Leben verstanden. Zwar sind mir als Hochsensible auf der einen Seite tiefgründige Gespräche mit wenigen Personen bzw. engen Vertrauten wichtig, auf der anderen Seite zeige ich mich im Außen aber eher weniger, besonders wenn ich im Stress bin. Dann laufe ich auf Autopilot, will meine Sachen schnell loswerden, verbinde mich nicht mit anderen Menschen und lasse mich nicht auf sie ein. Unbewußt ist in mir verankert, dass dazu keine Zeit ist und ich auch keine Lust auf Small-Talk und oberflächliches Geplänkel habe. Warum also drauf eingehen oder mich zeigen, wenn es keine engen Freunde sind? Außerdem interessiert es ja sicherlich ohnehin niemanden, oder? Bei Freunden dagegen lade ich dann in langen und intensiven Gesprächen häufig alles auf einmal ab und möchte alles ausdrücken.

Das Gefühl keinen Platz im Leben zu haben ist mir auch vertraut. Das eint mich mit vielen anderen Hochsensiblen. Ich war auch viel auf Achse. Vom Sauerland aus ging es erst für eine Ausbildung nach Köln, dann zum Studium nach Hamburg, von dort aus dann nach Japan um in München dann eine Stelle anzutreten. Danach bin ich wieder in Köln gelandet. Zu Beginn meines Studiums ist das Gefühl der Wurzellosigkeit sehr stark gewesen. Es ist zwar auch klassisch Vata Bewegungsdrang zu haben, Fernweh, Sehnsucht nach fremden Ländern, Kulturen, Abenteuer und Abwechslung, aber irgendwie war mir auch klar, dass mir etwas fehlt und ich vor etwas wegrenne. So richtig angekommen bin ich nirgends und habe immer, wenn ich bereits in einer Wohnung war, mir überlegt was als nächstes kommt, wenn ich wieder umziehe. Ich war rastlos.

Die Suche der Road Runner nach Erfüllung

Das Grundgefühl der Hektikerin ist, dass sie nichts verpassen möchte. Dabei passiert oftmals genau das, weil sie sich nicht die angemessene Zeit nimmt und häufig in Eile ist. Es rauscht alles vorbei, sie kommt nicht ins Spüren und wirkliche Erleben. Sie nimmt sich nicht die Ruhe um zu genießen, sondern jagt Dingen nach. Dies kann besonders bei Hochsensiblen zu Überreizung und einer Daueraktivierung führen und hat auch eine gewisse Art von Suchtpotential. Auch wenn die Hektikerin Ruhe haben könnte, braucht sie fast schon zwanghaft Bewegung und Schnelligkeit. Sie meidet unbewußt ins Spüren und in die Ruhe zu kommen. Sie sucht nach Sinn und Erfüllung, die sie durch ihre Eile und Schnelligkeit kompensiert.

Dauerhaft kann das dann letzten Endes zu einem Gefühl der Leere und depressiven Verstimmungen führen, die teilweise durch eine Sucht befriedigt werden wie beispielsweise Alkohol und andere Möglichkeiten der Realität zu entfliehen.

Ich selbst habe früher, als ich mir der Mechanismen nicht bewußt war, besonders in stressigen und schwierigen Phasen exzessiv Videospiele gespielt. Da muss ich mir ganz ehrlich eingestehen, dass ein erhöhtes Suchtpotential besteht, wenn ich nicht in meiner Balance bin und längere Zeit ein erhöhtes Stresslevel habe. Deshalb habe ich, auch wenn ich ein großer Fan von Abenteuer-Videospielen bin, nach wie vor keine Konsole im Haus. Wenn du mir wie bei Legend of Zelda meine Fantasiewelt gibst, ein Schwert und tolle Rätsel, dann rette ich die Prinzessin und die Welt. Das ist so viel toller als mich mit mir selbst auseinanderzusetzen, ins Spüren zu kommen und mal zur Ruhe. Dabei führt natürlich gerade ein Videospiel zu einer noch höheren Erregung und erzeugt noch mehr Vata-Unruhe. Die Balance kippt immer mehr.

Mögliche Handlungsstrategien beim „schnellen“ Antreiber

Wichtig ist es herauszuarbeiten, was die Hektikerin eigentlich möchte. Da sie ständig das Gefühl hat, etwas im Leben zu verfehlen, braucht es ein Verständnis dafür, was ihr im Leben wichtig ist. Was ist lebenswert? Im nächsten Schritt gilt es dann Ressourcen zu stärken.

Es gibt verschiedenste Methoden wie beispielsweise die Arbeit mit dem Lebensrad, das hilft verschiedene Lebensbereiche wie Finanzen, Arbeit, Familie, Partnerschaft und Gesundheit anzuschauen. Man wird sich der aktuellen Lebenssituation bewußt, um Bereiche herauszufiltern, die bereits in der Fülle sind und die noch bearbeitet werden dürfen.

Ein Coaching oder eine Beratung kann hier eine wundervolle Unterstützung sein, man kann die Methoden aber auch selbst anwenden. Dies ist abhängig von den persönlichen Präferenzen. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass ein zusätzlicher Blick von Außen im Form eines Coachings wertvolle Impulse gibt. Besonders bei Menschen, die wie ich eher „verkopft“ unterwegs sind, kann die rationale Arbeit an sich selbst ohne Einbezug des Körpers und Unterstützung dazu führen, dass man zwar Klarheit bekommt, sich aber an den Verhaltensmustern nichts ändert. Die Hektik bleibt, auch wenn man es besser weiß und seine inneren Antreiber kennt.

Aus meiner eigenen Erfahrung heraus habe ich deshalb eine Bandbreite an Expertise aufgebaut und nutze verschiedene Tools aus dem Ayurveda, Pranayama, Sound Healing und Yin Yoga, um besonders in den Körper und ins Spüren zu kommen und Ressourcen zu stärken.

In einem Coaching oder einer Beratung ist es von Bedeutung, dass die Hektikerin die Erfahrung macht, dass sie loslassen und sich entspannen kann ohne dabei etwas zu verpassen. Ganz nach dem Motto: Weniger ist mehr! Du darfst dir Raum und Zeit nehmen! Es braucht Verständnis und viele beruhigende Elemente. Es braucht den Zuspruch, dass man gerne zuhört.

Wenn du dir eine persönliche Begleitung wünscht, dann unterstütze ich dich sehr gerne. Melde dich dazu gerne unverbindlich bei mir per Mail.

Kann ich Glaubenssätze auflösen?

Man findet im Internet unglaublich viele Beiträge zum Thema Glaubenssätze auflösen. Ich bin ehrlich gesagt kein Fan davon, es so zu benennen, denn ich möchte nichts weg haben, loswerden oder auflösen. Meine Glaubenssätze sind meine Überlebensstrategie, oftmals aus meiner Kindheit. Das ist erst einmal gut so und ich darf das anerkennen. Meine Glaubenssätze haben mir in vielen Fällen Halt gegeben und mich geschützt. Die Frage ist aber, ob ich diese als Erwachsene noch brauche und sie mir dienlich sind oder ob sie mir schaden und mich einengen. Bei der Arbeit mit meinen eigenen Glaubenssätzen möchte ich deshalb etwas für mich transformieren bzw. im Rahmen meiner Möglichkeit mit den Glaubenssätzen arbeiten, die mich blockieren.

Glaubenssätze aus der Kindheit sind häufig tief verankert, so dass man diese jahrelange Sichtweise über sich selbst und andere nicht mal eben so auflösen kann wie es häufig impliziert wird. Ich kann aber mit Hilfe von Achtsamkeit, der Beschäftigung mit meinen Gedanken, Gefühlen und dem Eintauchen in meine Körperempfindungen in die Selbstwirksamkeit kommen. Ich gehe aus dem Unbewußten in das Bewußte und bekomme Wahlmöglichkeiten, um aus den alten Mustern herauszutreten.

Aber wegmachen? Ganz auflösen? Das ist so eine Sache, auch wenn ich es so oft lese und sehe. Ich kann transformieren und sicherlich „verbessern“, aber alles andere geht für mich eher in Richtung falsche Versprechungen und toxisches Marketing, das mit den negativen Gefühlen und Ängste von Kundinnen spielt.

Erste Tipps zur Arbeit mit Glaubenssätzen

Als erster Schritt ist es wichtig die Glaubenssätze zu identifizieren, die ich in mir trage und die mich blockieren. Was glaube ich über mich und meine Umwelt seit meiner Kindheit? Was hat mich bisher geschützt und dient mir jetzt nicht mehr?

Glaubenssätze stehen häufig in Bezug zu vier psychologischen Grundbedürfnissen, die wir als Mensch haben. Eine von vielen Möglichkeiten ist es hier mit diesen Grundbedürfnissen zu arbeiten:

  1. Ich brauche Bindung, eine nährende Beziehung, die mein Überleben sichert.
  2. Ich brauche Orientierung, Kontrolle und Sicherheit in meinem Leben. Ich brauche das Gefühl mein Leben kontrollieren zu können und sicher zu sein.
  3. Ich brauche Wahlmöglichkeiten, Lustgewinn und Unlustvermeidung. Ich habe in meinem Leben gelernt, dass Dinge keine Freude bereiten. Häufig fängt das in der Schule an. Es ist wichtig die Wahl zu haben und der Freude folgen zu können.
  4. Selbstwertgefühl und Selbstwerterhöhung. Ich brauche die Wertigkeit in mir selbst, die Akzeptanz meiner Selbst. Vielen Hochsensiblen fällt dies beispielsweise schwer, da sie das Gefühl haben ein Mängelexemplar zu sein.

Welches Grundbedürfnis ruft bei dir ein Gefühl hervor? Spricht dich eins oder mehrere an? Ich kann dieses sowohl auf körperlicher Ebene als auch rational versuchen zu erfassen.

In einem nächsten Schritt gilt es die Glaubenssätze zu formulieren und zu entdecken, die dahinter stecken. Beispielsweise können zwei gegenüberstehende Glaubenssätze für das Grundbedürfnis Orientierung, Sicherheit und Kontrolle sein: „Ich bin hilflos“ versus „Ich kann (heute) etwas tun.“ Fehlt mir das Gefühl der Kontrolle bin ich häufig nicht in meiner Selbstwirksamkeit, gebe bei Widerständen schneller auf und bin teilweise in einer Opferrolle mit dem Gefühl der Hilflosigkeit.

Als nächstes gilt es hinzuschauen wozu mir die Glaubenssätze dienen. Gibt es einen sekundären Gewinn? Ich stärke in meiner Arbeit Ressourcen und möchte mit Fülle statt mit Mangel arbeiten. Das Gefühl der Hilflosigkeit kann mich beispielsweise schützen. Wenn ich nichts tue, dann kann auch nichts passieren. Ich kann keinen Fehler machen und muss keine Verantwortung tragen. Das Außen ist schuld. Ich falle nicht auf, ich bleibe in meiner Komfortzone. Eventuell gibt mir das als sekundären Gewinn Sicherheit. Diese Erkenntnis kann mir bereits sehr helfen, um eine andere Einstellung gegenüber vorhandenen Glaubenssätzen einzunehmen und zu schauen, ob ich diese in dieser Form noch brauche und sie mir dienen. Im Anschluss kann ich dann entsprechende Ressourcen stärken. Als Ressourcen können beispielsweise neben Achtsamkeitsübungen, Körperübungen dienen, man kann mit Ankern arbeiten, das Selbstwertgefühl und die Resilienz stärken und vieles mehr.

Hast du Lust mit mir in deine innere Welt abzutauchen?

Hast du Lust in deine inneren Antreiber und Glaubenssätze einzutauchen? Hast du Lust dich zu spüren und deine Ressourcen zu stärken?

In meiner Arbeit verwebe ich individuell auf dich abgestimmt verschiedene Konzepte sowohl auf rationaler und als auch auf körperlicher Ebene, denn es gibt kein „one-size-fits-all“. Wir sind alle einzigartig und nicht jede Herangehensweise ist für jede geeignet. Mir ist allerdings die Einbeziehung der Körperarbeit entsprechend meiner Yin Yoga Coaching Expertise sehr wichtig. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ich rational zwar viel aufarbeiten und erfassen kann, vieles aber im Körper gespeichert ist und auf Autopilot läuft, den ich willentlich nicht steuern kann. Wir sind so viel mehr als unser Geist, auch wenn wir häufig stolz darauf sind und Intelligenz messen. Wir sind Körper, Geist und Seele und erst wenn ich alle Komponenten berücksichtige und in Einklang bringe, dann kann ich ganzheitlich wirken und transformieren.

Wenn du Lust hast deinen Glaubenssätzen zusammen mit mir auf die Spur zu kommen, dann melde dich gerne per Mail bei mir. Ich freue mich auf dich!